PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist aus Sicht der OECD trotz rekordniedriger Zinsen noch nicht locker genug. 'Im Euroraum müssen die monetären Bedingungen expansiver werden', heißt es im Konjunkturausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom Mittwoch. Unter anderem solle die EZB außerhalb ihres aktuellen Anleiheprogramms OMT Staatsanleihen aller Mitgliedstaaten kaufen. Diese Form der Lockerung entspräche einem sogenannten 'Quantitative Easing', wie es seit langem etwa von der amerikanischen Notenbank Fed betrieben wird.
Darüber hinaus schlägt die OECD vor, dass die EZB ihre künftige Zinspolitik - ebenfalls in Anlehnung an die amerikanische Notenbank Fed - an konkrete Schwellenwerte knüpfen soll. Als Referenzwert werden die Inflationserwartungen genannt. Schon jetzt liege der Inflationstrend deutlich unter der Zielvorgabe der EZB, die sehr schleppende Euroraum-Konjunktur spreche für eine zusätzliche Abschwächung. Die EZB spricht von Preisstabilität bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Derzeit liegt die Rate mit 1,2 Prozent deutlich tiefer.
Zudem schlägt die OECD vor, dass die EZB ihren Zinssatz, den sie den Geschäftsbanken auf bei ihr gehaltene Einlagen zahlt, in den negativen Bereich senkt. Diese Maßnahme wird gegenwärtig in den Reihen der EZB diskutiert, es scheint aber spürbaren Widerstand dagegen zu geben. Ob der Schritt die gewünschte Wirkung einer schwungvolleren Kreditvergabe bringen würde, gilt als ungewiss. Als weitere Maßnahme zur Konjunkturstützung nennt die OECD den Ankauf verbriefter Unternehmenskredite - ebenfalls ein Thema, mit dem sich die EZB derzeit beschäftigt.
Weitere geldpolitische Instrumente sieht die OECD in zusätzlichen Käufen von besicherten Anleihen (Covered Bonds) oder Unternehmensanleihen. Auch könnte die EZB ihre Anforderungen an Sicherheiten, die die Notenbank gegen Zentralbankgeld annimmt, weiter lockern. Spezielle Programme zur Belebung der Kreditvergabe, wie derzeit etwa von der Bank of England praktiziert, schlägt die OECD ebenfalls vor./bgf/hbr
Darüber hinaus schlägt die OECD vor, dass die EZB ihre künftige Zinspolitik - ebenfalls in Anlehnung an die amerikanische Notenbank Fed - an konkrete Schwellenwerte knüpfen soll. Als Referenzwert werden die Inflationserwartungen genannt. Schon jetzt liege der Inflationstrend deutlich unter der Zielvorgabe der EZB, die sehr schleppende Euroraum-Konjunktur spreche für eine zusätzliche Abschwächung. Die EZB spricht von Preisstabilität bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Derzeit liegt die Rate mit 1,2 Prozent deutlich tiefer.
Zudem schlägt die OECD vor, dass die EZB ihren Zinssatz, den sie den Geschäftsbanken auf bei ihr gehaltene Einlagen zahlt, in den negativen Bereich senkt. Diese Maßnahme wird gegenwärtig in den Reihen der EZB diskutiert, es scheint aber spürbaren Widerstand dagegen zu geben. Ob der Schritt die gewünschte Wirkung einer schwungvolleren Kreditvergabe bringen würde, gilt als ungewiss. Als weitere Maßnahme zur Konjunkturstützung nennt die OECD den Ankauf verbriefter Unternehmenskredite - ebenfalls ein Thema, mit dem sich die EZB derzeit beschäftigt.
Weitere geldpolitische Instrumente sieht die OECD in zusätzlichen Käufen von besicherten Anleihen (Covered Bonds) oder Unternehmensanleihen. Auch könnte die EZB ihre Anforderungen an Sicherheiten, die die Notenbank gegen Zentralbankgeld annimmt, weiter lockern. Spezielle Programme zur Belebung der Kreditvergabe, wie derzeit etwa von der Bank of England praktiziert, schlägt die OECD ebenfalls vor./bgf/hbr