n PARIS (dpa-AFX) - Die OECD hat Notenbanken und Regierungen aufgefordert, das Wirtschaftswachstum anzuschieben. Die OECD-Länder müssten alle ihnen zur Verfügung stehenden geld- und fiskalpolitischen Mittel sowie Reformstrategien einsetzen, um das Wachstum zu stützen, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria am Donnerstag in Paris. Große Sorge bereite die Nachfrageschwäche im Euroraum und die hohe Verschuldung in vielen Ländern. Zudem könnte die absehbare Straffung der US-Geldpolitik abermals Turbulenzen an den Finanzmärkten der Schwellenländer auslösen.
"Die Geldpolitik muss die Nachfrage in allen großen, entwickelten Volkswirtschaften stützen", fordert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die USA könnten es sich angesichts ihres anhaltenden Wachstums und des robusten Arbeitsmarkts erlauben, ab Mitte 2015 mit Leitzinsanhebungen zu beginnen. "Demgegenüber sollte die Bank of Japan ihre quantitative Lockerung fortsetzen, bis ihr Inflationsziel nachhaltig erreicht ist." Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aufgefordert, ihre Geldpolitik weiter zu lockern.
Die Staaten werden dazu aufgerufen, ihre Sparpolitik der vergangenen Jahre zu lockern. Der Zustand der öffentlichen Finanzen habe sich bereits gebessert, argumentiert die OECD. "Jeder Raum, den die EU-Haushaltsregeln lassen, sollte genutzt werden und negative Effekte auf die Nachfrage zu vermeiden und die automatischen Stabilisatoren voll wirken zu lassen." Japan, das weltweit am höchsten verschuldete Industrieland, solle seinen Sparkurs hingegen fortsetzen.
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