WASHINGTON (dpa-AFX) - Die hohe Arbeitslosigkeit in den USA droht nach Einschätzung der OECD zum Dauerproblem zu werden. Obwohl nach dem Ende der tiefen Rezession 2009 wieder Stellen geschaffen würden, rechnen die OECD-Experten auch für 2012 mit einer durchschnittlichen US-Arbeitslosenquote von etwas über acht Prozent - und für 2013 nur mit einem geringen Rückgang auf 7,6 Prozent.
Eine solch hohe Arbeitslosigkeit über einen so langen Zeitraum hinweg habe es zuletzt während der 'Großen Depression' (von 1929 an) gegeben, schreibt die OECD in einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Studie über die US-Ökonomie. Doch damit nicht genug: Die Industriestaatenorganisation mit Sitz in Paris prognostiziert zugleich, dass die Einkommenskluft zwischen Arm und Reich weiter wachsen dürfte - und dass die größte Volkswirtschaft der Welt allmählich ihre Innovationskraft einbüßen könnte.
Besonders große Sorge macht den OECD-Experten, dass immer mehr Amerikaner ohne Job immer länger nach einer neuen Stelle suchen müssen. Die OECD spricht von einem für US-Verhältnisse extrem ungewöhnlichen 'dramatischen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit'. Zwischen 2003 und 2007, also vor der Finanzkrise und der jüngsten Rezession, hätten Arbeitslose durchschnittlich neun Wochen gebraucht, um wieder in Lohn und Brot zu kommen. Anfang 2010 sei dieser Wert auf fast 26 Wochen emporgeschnellt, um sich danach bei etwa 20 Wochen einzupendeln.
Rund 40 Prozent der Arbeitslosen sind demnach sogar länger als 27 Wochen ohne Job. Die OECD spricht von einem besorgniserregenden Trend: 'Obwohl die aktuelle Schwäche am US-Arbeitsmarkt überwiegend zyklischer Natur ist, besteht gleichwohl ein großes Risiko, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit zu chronischen Problemen auswachsen könnte.
Kurzfristig fordert die OECD von der Regierung in Washington intensivere Maßnahmen zur Wiedereingliederung Arbeitsloser in das Erwerbsleben. Längerfristig seien aber Reformen im Ausbildungswesen geboten. Im Kern geht es dabei darum, Schulabgänger und Hochschulabsolventen besser auf die Erfordernisse von Unternehmen vorzubereiten.
In diesem Zusammenhang empfiehlt die OECD den Amerikanern den Blick nach Deutschland und in die Schweiz mit seiner 'dualen Ausbildung'. Eine jahrelange Lehre mit begleitender Berufsschule und staatlich anerkannten Abschlüssen in hunderten von Berufen gibt es in den USA so nicht, böte aber laut OECD große Vorteile: 'Für viele Studenten könnte diese Praxisorientierung viel mehr bringen als Unterrichtsstoff ohne erkennbaren Bezug zu Dingen, von denen sie keine Ahnung haben oder die sie nicht interessieren.'/kf/das/DP/jkr
Eine solch hohe Arbeitslosigkeit über einen so langen Zeitraum hinweg habe es zuletzt während der 'Großen Depression' (von 1929 an) gegeben, schreibt die OECD in einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Studie über die US-Ökonomie. Doch damit nicht genug: Die Industriestaatenorganisation mit Sitz in Paris prognostiziert zugleich, dass die Einkommenskluft zwischen Arm und Reich weiter wachsen dürfte - und dass die größte Volkswirtschaft der Welt allmählich ihre Innovationskraft einbüßen könnte.
Besonders große Sorge macht den OECD-Experten, dass immer mehr Amerikaner ohne Job immer länger nach einer neuen Stelle suchen müssen. Die OECD spricht von einem für US-Verhältnisse extrem ungewöhnlichen 'dramatischen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit'. Zwischen 2003 und 2007, also vor der Finanzkrise und der jüngsten Rezession, hätten Arbeitslose durchschnittlich neun Wochen gebraucht, um wieder in Lohn und Brot zu kommen. Anfang 2010 sei dieser Wert auf fast 26 Wochen emporgeschnellt, um sich danach bei etwa 20 Wochen einzupendeln.
Rund 40 Prozent der Arbeitslosen sind demnach sogar länger als 27 Wochen ohne Job. Die OECD spricht von einem besorgniserregenden Trend: 'Obwohl die aktuelle Schwäche am US-Arbeitsmarkt überwiegend zyklischer Natur ist, besteht gleichwohl ein großes Risiko, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit zu chronischen Problemen auswachsen könnte.
Kurzfristig fordert die OECD von der Regierung in Washington intensivere Maßnahmen zur Wiedereingliederung Arbeitsloser in das Erwerbsleben. Längerfristig seien aber Reformen im Ausbildungswesen geboten. Im Kern geht es dabei darum, Schulabgänger und Hochschulabsolventen besser auf die Erfordernisse von Unternehmen vorzubereiten.
In diesem Zusammenhang empfiehlt die OECD den Amerikanern den Blick nach Deutschland und in die Schweiz mit seiner 'dualen Ausbildung'. Eine jahrelange Lehre mit begleitender Berufsschule und staatlich anerkannten Abschlüssen in hunderten von Berufen gibt es in den USA so nicht, böte aber laut OECD große Vorteile: 'Für viele Studenten könnte diese Praxisorientierung viel mehr bringen als Unterrichtsstoff ohne erkennbaren Bezug zu Dingen, von denen sie keine Ahnung haben oder die sie nicht interessieren.'/kf/das/DP/jkr