ATHEN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im Streit um den von Russland angedrohten Gas-Lieferstopp an die Ukraine rechnet die EU-Kommission mit einer baldigen Einigung. EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagte am Freitag beim Treffen der EU-Energieminister im griechischen Athen: "An der Lösung arbeiten wir und ich bin verhalten optimistisch, dass es uns in 10 bis 14 Tagen gelingt, die noch offenen Fragen zu klären." Dies könnte Versorgungsprobleme für die Ukraine vermeiden.
Die nahezu bankrotte Ukraine weigert sich, die in der politischen Krise von Russland massiv angehobenen Preise von 485,5 Dollar je 1000 Kubikmeter zu bezahlen. "Über die Höhe, den Betrag, der pro tausend Kubikmeter zu bezahlen ist, verhandeln wir", sagte Oettinger.
Die EU-Kommission vermittelt in dem Streit, weil die Lieferungen Russlands auch Auswirkungen auf die Versorgung der Europäischen Union haben. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für Russlands Gas nach Westen. Kremlchef Wladimir Putin hatte angekündigt, Russland werde wegen von Energieschulden der Ukraine von 2,6 Milliarden Euro die Lieferungen Anfang Juni einstellen. Neue Gespräche zwischen Russland, der Ukraine und der EU sind am 26. Mai geplant.
Um die Energieversorgung Europas zu sichern, erwägt Oettinger, die vorgeschriebenen Speicherkapazitäten für Gas in der EU auf bis zu 60 Tage zu erhöhen. Derzeit sind die EU-Staaten verpflichtet, für 30 Tage Gas zu speichern.tb