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Original-Research: Evotec AG (von Montega AG): Kaufen

Veröffentlicht am 17.11.2014, 18:21
Original-Research: Evotec AG (von Montega AG): Kaufen

n Original-Research: Evotec AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Evotec AG

Unternehmen: Evotec AG

ISIN: DE0005664809

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 17.11.2014

Kursziel: 3,60

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Dr. Stefan Schröder; Tim Kruse

Bangen um die Meilensteine

Evotec berichtete für die ersten neun Monate 2014 erwartungsgemäß

rückläufige Konzernumsätze, da wichtige Meilensteine erst für das vierte

Quartal anstehen. Das laufende Geschäftsjahr gestaltet sich diesbezüglich

ausgesprochen 'endlastig'. Der 9M- Konzernumsatz ging um 2% auf 58,9 Mio.

Euro zurück (Vj.: 60,3 Mio. Euro). Bei konstanten Wechselkursen hätte das

Umsatzminus 0,7% betragen. Weit aussagekräftiger ist die Entwicklung des

Basisgeschäftes. Der Umsatz vor Meilensteinen, Abschlagszahlungen und

Lizenzen legte in den ersten neun Monaten um 5% zu. Auf Basis konstanter

Wechselkurse hätte das Plus 7% erreicht. Trotz des Einbruchs bei den

Meilensteinen fiel das bereinigte Konzern-EBITDA mit 0,3 Mio. Euro positiv

aus (Vj.: 5,9 Mio. Euro). Das klassische Servicegeschäft im Segment EVT

Execute erwies sich wie stets als profitabel und schloss mit einem stark

positiven bereinigten EBITDA von 9,8 Mio. Euro.

Nach Beendigung der weiteren Entwicklung von DiaPep277(R) durch Hyperion

infolge der betrügerischen Studienmanipulationen bei Tochter Andromeda hat

Evotec im dritten Quartal nicht-liquiditätswirksame Wertberichtungen in

Höhe von 8,7 Mio. Euro vorgenommen. Das mit DiaPep277(R) verbundene Know-how

wurde durch diesen Schnitt zum 30. September 2014 vollständig

wertberichtigt. Interessanterweise resultierte aus dem

DiaPep277(R)-Rückschlag ein starker Anstieg bei den sonstigen betrieblichen

Erträgen infolge der Anpassung des beizulegenden Zeitwerts der

DiaPep277-Earn-Out-Rückstellung in Höhe von 6,0 Mio. Euro. Saldiert ergaben

sich in den ersten neun Monaten 2014 sonstige betriebliche Erträge von 7,2

Mio. Euro (9M 2013: Aufwendungen in Höhe von 0,3 Mio. Euro). Weder die

durch DiaPep277(R) bedingten Wertberichtigungen noch die Anpassungen bei

Earn-out-Komponenten haben einen Einfluss auf die Kenngröße des bereinigten

EBITDA.

Die Gefahr einer Gewinnwarnung aufgrund der alten, offenen Forderung

gegenüber Andromeda/Hyperion in Höhe von 3,4 Mio. Euro scheint für dieses

Jahr wohl vom Tisch. Nach Einzelwertberichtigungen per Ende 2013 und Q3

2014 steht die Forderung aktuell nur noch mit einem Saldo von rd. 2 Mio.

Euro in der Bilanz, was in etwa der Hälfte der ursprünglich geschuldeten

Summe von 3,9 Mio. Euro entspricht. 500.000 Euro hatte Andromeda bereits in

der Vergangenheit beglichen. Evotec hat zwar eine Klageschrift vorbereitet,

sieht jedoch wenig Sinn in die derzeit laufenden Verhandlungen zwischen

Hyperion und Investor Clal Industries über die Rückabwicklung der

Andromeda-Akquisition hineinzuklagen. Die Materie ist überaus komplex:

Evotecs Klage gegen Andromeda würde Hyperion, den Hauptgeschädigten des

Betrugsfalles, als den aktuellen 100%-Eigentümer von Andromeda treffen.

Zugleich ist Hyperion Evotecs Hauptverbündeter in der juristischen

Auseinandersetzung, da das US-Unternehmen im Besitz der Beweise für die

betrügerischen Täuschungen ist. Nicht genug der Gemengelage, Investor Clal

Industries hält nach der Veräußerung von Andromeda nunmehr signifikante

Unternehmensanteile an Hyperion.

Kurzum: Evotec wird die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien über die

Rückabwicklung des Andromeda-Deals abwarten und dann über die nächsten

juristischen Schritte befinden. Die Verhandlungsfrist läuft zum Ende des

Jahres aus. Eine Gewinnwarnung für 2014 aufgrund der offenen Forderung gilt

mittlerweile als unwahrscheinlich. Sollte Evotec Klage einreichen, könnten

sich die juristischen Verfahren über Jahre hinziehen, mit äußerst

ungewissem Ausgang. Wir gehen daher davon aus, dass Evotec die Restsumme

der offenen Forderung 2015 im Zuge weiterer Einzelwertberichtigungen

geräuschlos entsorgen wird.

Ungeachtet des Rückschlags durch den Betrugsfall bei Andromeda hat das

Unternehmen seine Guidance für 2014 in unveränderter Form bestätigt.

Zugleich wurden in der Telefonkonferenz Präzisierungen gemacht: Im

laufenden Geschäftsjahr erwartet Evotec ein Wachstum des Konzernumsatzes

vor Meilensteinen, Upfrontzahlungen und Lizenzen im hohen einstelligen

Prozentbereich. Das bereinigte EBITDA (d.h. vor Änderungen bei

Earn-out-Komponenten) soll im Jahr 2014 positiv und auf ähnlichem Niveau

wie in 2013 ausfallen (Vj.: 10,4 Mio. Euro). Die F&E-Aufwendungen sollen

2014 auf 10 bis 14 Mio. Euro ansteigen. Ergänzend führte CEO Lanthaler

hierzu in der Telefonkonferenz aus, dass mittlerweile mit F&E-Aufwendungen

am oberen Ende dieser Spanne zu rechnen sei. Mit einer CAPEX-Guidance von

rund 5 bis 7 Mio. Euro wird Evotec weiterhin kräftig in den Ausbau von

Kapazitäten und Technologien investieren. Seinen hohen Cashbestand von über

90 Mio. Euro plant Evotec zum Jahresende zu halten.

Unüberhörbar waren in der Telefonkonferenz aber auch Relativierungen

seitens des Managements in Bezug auf die gegebene EBITDA-Prognose. Als

maßgebliche Umsatztreiber erwartet das Unternehmen bis Ende des Jahres

mindestens zwei wichtige Meilensteine. Es geht dabei um eine Summe von 7-12

Mio. Euro, der ein Pool von drei potenziellen Meilensteinen zugrundeliegt:

der unmittelbar bevorstehende Übertritt eines Medikamentenkandidaten in die

klinische Phase sowie die Nominierung zweier präklinischer

Entwicklungskandidaten (PDC), die mit signifikanten Erfolgsprämien

verbunden ist. Die Entscheidungstermine stehen in den kommenden Monaten an.

Das bislang vorliegende Datenpaket sei erfolgversprechend, weitere Daten

würden aber noch ausstehen. Auch hinsichtlich des genauen Zeitpunkts der

Ereignisse - ob vor oder nach Jahresfrist - herrsche noch einige

Ungewissheit, zumal Evotec nicht Herr der klinischen Entwicklungspläne

seiner Partner sei. Von den beiden genannten Meilensteinzahlungen hängt

letztlich jedoch Evotecs EBITDA-Guidance für 2014 ab. Mit anderen Worten:

Evotec wird, wie 2013, auch in diesem Jahr seinen Weihnachtsthriller

'Bangen um die Meilensteine' geben. in Happy End scheint diesmal möglich.

Fundamental macht es zwar in der Tat keinen Unterschied, ob die

Meilensteine in Q4/14 oder Q1/15 eingehen. Eine Korrektur der

EBITDA-Prognose zum Jahreswechsel wäre dennoch unschön. Nachdem sich die

Aktie im Nachgang des Andromeda-Debakels wieder gefangen hat, könnte dies

so manchem Anleger erneut die Stimmung verhageln.

Anlageurteil

In unserer aktuellen Prognose für 2014 haben wir bei den sonstigen

betrieblichen Erträgen die von Evotec vorgenommene nicht-cashwirksame

Anpassung auf den beizulegenden Zeitwert der

DiaPep277(R)-Earn-out-Rückstellung (6,0 Mio. Euro) eingearbeitet. Ebenso

berücksichtigen wir nunmehr für das laufende Geschäftsjahr höhere

F&E-Aufwendungen von 13,4 Mio. Euro. Unserer Schätzungen gehen konform mit

der Guidance des Unternehmens. Wir legen unseren Umsatzprognosen dabei den

Eingang der bis Jahresende erwarteten Meilensteinzahlungen zugrunde.

Evotec hat mit den herben Rückschlägen bei CureBeta und DiaPep277(R), beide

im Bereich Diabetes ein 'annus horribilis' hinter sich. Darüber sollten

jedoch nicht die Erfolge vergessen werden. Hierzu zählen die deutliche

Ausweitung der Target-Kooperationen, die Fortführung der EVT100-Serie im

Bereich ZNS-Erkrankungen mit Partner Janssen und die planmäßigen

Fortschritte der Alzheimer-Allianz mit Roche. Früh in H1 2015 steht mit den

Ergebnissen der Phase-IIb-Studie mit EVT302 an Alzheimer-Patienten ein

bedeutender Trigger des Unternehmenswertes an. Vor allem aber beeindruckt

Evotecs Ausbau der verpartnerten Produktpipeline, die mittlerweile mehr als

40 Projekte umfasst. Damit ist ein Pool an Projekten geschaffen, der in den

kommenden Jahren einen stetigeren Fluss an Meilensteinzahlungen generieren

sollte. Dies dürfte auch die in der Vergangenheit mehrfach zum Jahresende

hin 'hart auf Kante genähten' Meilensteinprognosen entschärfen.

Nach dem 'perfekten Sturm' in 4 sehen wir perspektivisch mehrere Treiber

für die Aktie und unsere Bewertung, die auf dem Fortschritt der

verpartnerten Produktpipeline beruhen. Entsprechend stufen wir den Titel

auf Kaufen herauf und erhöhen aufgrund der Fortschreibung unserer

Bewertungsmodelle das Kursziel auf 3,60 Euro (zuvor: 3,50 Euro). Sollte

Evotec tatsächlich aufgrund der Verschiebung von Meilensteinen in das

nächste Jahr erneut die EBITDA-Guidance nicht erreichen, würden wir

mögliche Kursrücksetzer als attraktive Kaufgelegenheit sehen.

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in

Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine

Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega

unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,

Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'

und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die

Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und

Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen

gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum

der Montega AG.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/12562.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

web: www.montega.de

E-Mail: research@montega.de

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

nn

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