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Original-Research: Windsor AG (von GBC AG): Kaufen

Veröffentlicht am 20.07.2012, 08:31
Original-Research: Windsor AG - von GBC AG

Aktieneinstufung von GBC AG zu Windsor AG

Unternehmen: Windsor AG

ISIN: DE0006190705

Anlass der Studie: GBC Management Interview mit Dr. Pahl, Windsor AG

Empfehlung: Kaufen

seit: 19.7.2012

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker

Die Windsor AG (ISIN DE0006190705) wurde im Mai 2012 mehrheitlich (52 %)

vom Berliner Pharmaunternehmen MPH Mittelständische Pharmaholding AG (MPH

AG) übernommen, der Streubesitz (Freefloat) beträgt derzeit rund 48%. Nach

der Übernahme fand ein Managementwechsel statt.



GBC-Analyst Cosmin Filker hat mit dem neuen Vorstand der Gesellschaft, Dr.

Christian Pahl, welcher parallel auch Vorstand bei der MPH AG ist, ein

Management-Interview geführt. Im Fokus stehen dabei die jüngst gemeldeten

Geschäftsjahreszahlen 2011 sowie auch die künftigen Potenziale der Windsor

AG.



GBC AG: Herr Dr. Pahl, jüngst haben Sie den Geschäftsbericht der Windsor AG

veröffentlicht. Die Geschäftsentwicklung kann als erfreulich bezeichnet

werden. Der Gewinn weist, abhängig von der Rechnungslegung, aber erhebliche

Unterschiede auf. Nach HGB beläuft sich der Jahresüberschuss auf 5,3 Mio.

EUR, nach IFRS hingegen wurden 1,6 Mio. EUR verdient. Wie kommt dieser

Unterschied zustande?



Dr. Pahl: Die Windsor AG kaufte Genussscheine für Kurse unter Ausgabepreis

an der Börse auf. Der Einzug im Jahr 2011 führte nach HGB zu einem Gewinn

von 2,9 Mio. Euro, während nach IFRS kein Gewinn aus diesem Sachverhalt

resultiert. Der Verkauf von MPH-Aktien führte im Jahr 2011 nach HGB zu

einem Gewinn von 3,7 Mio. Euro. Nach IFRS führten die ansteigenden Kurse

bereits vorgängig (in 2010) quartalsweise zu Gewinneinbuchungen. Aus dem

Verkauf wurde daher nach IFRS nicht in gleicher Höhe ein Gewinn erzielt.



GBC AG: Die Hauptversammlung wird am 23. August 2012 in Berlin stattfinden.

In seinen Äußerungen hat der vorherige Vorstand eine Dividende in Aussicht

gestellt. Die Verwaltung schlägt nun vor, dass der Bilanzgewinn vollständig

auf neue Rechnung vorgetragen wird. Wieso der Sinneswandel?



Dr. Pahl: Zunächst sollten die Windsor-Aktionäre wissen, dass ich bei der

MPH in meiner Vorstandstätigkeit hohe Dividendenausschüttungen unterstütze.

Für das Jahr 2011 zahlte die MPH AG im Juni 2012 bei einem Gewinn von 23

Cent je Aktie eine Dividende von 20 Cent je Vorzugsaktie. Im Vorjahr

zahlten wir ebenfalls 20 Cent für 2010 aus.



Im Immobilienbereich stellt es sich so dar, dass Banken derzeit kaum

Bereitschaft zeigen Grundstückskäufe und/oder Bauprojekte zu finanzieren.

Es werden lediglich Bestandsimmobilien mit Mieterträgen finanziert. Die

attraktiven Grundstückskaufopportunitäten kann die Windsor-Gruppe daher nur

mit eigenem Geld ausnutzen. Aus diesem Grund schlägt die Verwaltung,

beruhend auf der aktuellen Marktsituation, vor, dass keine Dividende

ausgezahlt wird.



Ich kann mir gut vorstellen, dass die Windsor AG im nächsten Jahr eine

Dividende auszahlen wird. Als Mehrheitsaktionär hat die MPH AG ein

ureigenstes Interesse selbst auch Dividende zu erhalten. In der aktuellen

Situation möchte ich zum Wohle der Gesellschaft keine Dividendenzahlung

vorschlagen.



GBC AG: Die Beteiligung der MPH AG war für die Windsor AG in den letzten

Jahren ein wichtiger Ergebnisfaktor. Sollen hieraus auch künftige Kurs- und

Dividendenerträge generiert werden, oder ist eine Reduktion dieser

Finanzbeteiligung geplant?



Dr. Pahl: Die Windsor AG wird im zweiten Halbjahr 2012 weitere MPH-Aktien

aus dem Restbestand von 4,3 Mio. Stück in Privatplatzierungen verkaufen.

Die frei werdenden Mittel stehen dann für neue Investitionen zur Verfügung.

Erträge sind darüber hinaus von den anderen Pharmabeteiligungen und dem

Immobilienbereich zu erwarten.



GBC AG: Mit den zwei vollkonsolidierten Pharmagesellschaften Simgen GmbH

und Pharmigon GmbH wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr jeweils positive

Ergebnisbeiträge erzielt. Laut Kommunikation soll sich dieser Bereich als

wichtiger Wachstumstreiber etablieren. Welche Strategie verfolgen Sie und

welche Synergieeffekte ergeben sich zur Muttergesellschaft MPH AG?



Dr. Pahl: Diese beiden Gesellschaften bearbeiten andere

Wertschöpfungssegmente als die übrigen Pharmabeteiligungen. Gemeinsam ist

allen Pharmabeteiligungen, dass der Schwerpunkt auf Onkologie und weiteren

Therapiefeldern chronischer Erkrankungen liegt, hier besteht in Deutschland

und darüber hinaus in Westeuropa das stärkste Wachstum. Besonders attraktiv

ist hier für uns der Aspekt, dass der sogenannte Herstellerzwangsrabatt bei

der derzeitigen Ausrichtung von Simgen und Pharmigon hier wenig oder gar

keine Relevanz hat, während bei unserer größten Gesellschaft, der HAEMATO

PHARM AG, leider eine hohe Relevanz des in 2010 erhöhten

Herstellerzwangsrabattes besteht. Wachstum bei Simgen und Pharmigon ist

daher besonders attraktiv.



GBC AG: Was sind die Gründe für den Verkauf von 50 % der Anteile an der

Pharmigon GmbH?



Dr. Pahl: Es handelt sich hier nicht um einen Verkauf, der andere

Beteiligungsinhaber hat Know-How eingebracht. Im Resultat haben wir nun

eine Beteiligung von jeweils 50%. Das Geschäft wächst derzeit mit ca. 20 %

gegenüber Vorjahr. Wir erwarten daher auch einen Gewinn von mehr als 1 Mio.

Euro bei Pharmigon in 2012.



GBC AG: Ein überwiegender Anteil der Umsätze im Pharmabereich wurde mit

wenigen Kunden erzielt. Wie soll diese Abhängigkeit künftig reduziert

werden?



Dr. Pahl: Simgen und Pharmigon verkaufen jeweils vornehmlich an wenige

Großkunden. Die Kundenanzahl soll sukzessive ausgebaut werden.



GBC AG: Kommen wir auf den Immobilienbereich zu sprechen. Im abgelaufenen

Geschäftsjahr 2011 wurden hier keinen nennenswerten Umsätze und sogar

negative Ergebnisse erzielt. Können Sie den Investoren die Gründe dafür

darlegen sowie einen Ausblick über diesen Bereich geben?



Dr. Pahl: Die Projektentwicklung bei größeren Bauvorhaben kann durchaus 2

Jahre und länger andauern. In den letzten beiden Jahren wurden weniger

Fertigstellungen und damit Verkäufe realisiert als wünschenswert wäre. Im

Resultat wurden daher Verluste im Immobilienbereich erwirtschaftet. Nach

reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, die günstige

Marktsituation zu nutzen und Projekte bereits vor Fertigstellung an andere

Firmen zu verkaufen. Ende Juni und Mitte Juli 2012 haben wir daher Verkäufe

getätigt, die in der Summe einen Rohgewinn (vor Verwaltungskosten) von mehr

als 5 Mio. Euro erbrachten. Die Gewinnsituation für 2012 sieht aus diesem

Grund bereits gut aus. Wir haben vor, die erzielten Erlöse zu nutzen, um

neue Grundstücke in Berlin zu erwerben.



GBC AG: Welche weiteren Schritte zur Integration der Windsor in die MPH AG

sollen noch erfolgen?



Dr. Pahl: Es ist unser Ziel, den Pharmabereich durch Wachstum der

bestehenden Gesellschaften und durch Aufbau weiterer Gesellschaften im

Pharma/Healthcare-Bereich auszubauen. Die Kooperation mit den

MPH-Gesellschaften ist hier förderlich. Im Immobilienbereich möchten wir

eine Nutzung von Potentialen für Gesundheitsimmobilien erreichen.



GBC AG: Wo sehen Sie die Windsor AG in fünf Jahren?



Dr. Pahl: Für beide Segmente, Pharma/Healthcare und Immobilien gehe ich von

profitablem Wachstum aus. Die MPH ist erst seit Mai 2012 mehrheitlich an

der Windsor AG beteiligt. Nach meinem Eintritt in den Vorstand und dem

Ausscheiden von Herrn von der Locht haben wir zur schnellen Realisierung

von Immobilien-Gewinnen beigetragen, da es aus unserer Sicht wichtig war,

hier aus der Sicherheit einer Gewinnsituation heraus nun in Ruhe bis Ende

des Jahres die weiteren Potentiale im Immobilienbereich zu analysieren.



Ich kann mir gut vorstellen, dass beide Segmente in der Windsor-Gruppe

fortgeführt werden. Wenn sich die Potentiale bei Gesundheitsimmobilien

nicht wie gewünscht heben lassen, dann kann ich mir auch eine Abspaltung

des Immobilienbereiches im Rahmen einer dann unabhängig agierenden Windsor

Real Estate AG vorstellen. Wir wollen hier gerne die nächsten 12 Monate

nutzen, um ein vollständiges Analyseresultat zu erzielen.



GBC AG: Herr Dr. Pahl, ich danke Ihnen für das Gespräch.



Datum des Interviews: 19.7.2012; Erstveröffentlichung 20.7.2012

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/11678.pdf

Kontakt für Rückfragen

Jörg Grunwald

Vorstand

GBC AG

Halderstraße 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

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