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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Die Stimmung kühlt ab, Marktkommentar ...

Veröffentlicht am 24.01.2014, 20:52

Börsen-Zeitung: Die Stimmung kühlt ab, Marktkommentar von Christopher

Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Ungefähr vier Wochen nach dem optimistischen

Start ins neue Jahr sind die Marktteilnehmer spürbar vorsichtiger

geworden. Der Dax hat in der gerade abgelaufenen Woche zwar noch ein

Rekordhoch von 9794 Zählern erreicht; dann folgte jedoch ein recht

deutlicher Rücksetzer bis auf 9374 Punkte. Gewinnmitnahmen nach den

zurückliegenden starken Kurssteigerungen schienen nicht wenigen

Akteuren opportun zu sein, was auch absolut nachvollziehbar ist.

Nachdem die Marktbewertungen angesichts seit geraumer Zeit

stagnierender bis rückläufiger Unternehmensgewinne deutlich zugelegt

haben, sind weitere nennenswerte und nachhaltige Kurssteigerungen nur

dann zu rechtfertigen bzw. zu erwarten, wenn sich überzeugende

Anhaltspunkte dafür einstellen, dass es in diesem Jahr auch

tatsächlich zu der erhofften Verbesserung der Ergebnislage der Firmen

kommt.

Berichte enttäuschen

Eben dazu ist es in den zurückliegenden Tagen nicht gekommen. Im

Gegenteil: China hat mit einem unter die Schwelle von 50 Punkten

gesunkenen Einkaufsmanagerindex für Verunsicherung gesorgt.

Gleichzeitig hat die an Fahrt gewinnende Quartalsberichtssaison

bisher so manche böse Überraschung gebracht und war insgesamt bisher

eher enttäuschend - und das, obwohl viele Unternehmen zur Vermeidung

von Enttäuschungen vorher bereits emsig daran gearbeitet hatten, die

Erwartungen zu dämpfen. 'Der Start fiel enttäuschend aus, so dass

bereits die ersten vorgelegten Zahlen den zunächst erwarteten

aggregierten Gewinnanstieg von gut 10% auf 8,5% drückten',

kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg am Freitag das

Geschehen. 'In den USA bekamen hingegen nun wieder die positiven

Überraschungen Oberwasser - der Gewinn-,Surprise' liegt nun bei

hochgerechnet 1,3%.' Dennoch bleibe festzuhalten, dass sich die

konjunkturelle Verbesserung, auf die sich die Börsenhausse gegründet

habe, in den Gewinnen bislang nur unzureichend widerspiegle. Die

Berichtssaison scheine kaum geeignet, die Kurse weiter anzutreiben.

Doch es gibt noch mehr Gründe, die die Investoren zur Vorsicht

mahnen. Die Probleme in den Schwellenländern verstärken sich

zusehends, und damit nehmen auch die Befürchtungen zu, dass es über

Ansteckungseffekte zu einer gravierenden Schwellenländerkrise kommen

könnte. Das Beunruhigende daran ist, dass hier ein ganzes Bündel von

Faktoren am Werk ist, die nicht so schnell verschwinden werden. Das

Tapering startet gerade erst, die gigantischen Kapitalzuströme, die

den Boom in vielen Schwellenländern erst möglich gemacht haben, haben

begonnen sich umzukehren, die global maßgeblichen langfristigen

US-Zinsen stehen nach einem jahrzehntelangen Rückgang vor einer Wende

nach oben, und in einigen Ländern wie Brasilien, Thailand, der Türkei

und der Ukraine gibt es politische Unruhen und stehen Wahlen bevor.

Brisant ist auch der Faktor China. Das Reich der Mitte steht vor

der schweren Aufgabe, sein Wirtschaftsmodell umzustellen, ohne sein

Wachstum zu stark zu drücken, und hat außerdem noch die Folgen einer

gigantischen Kredit- und Immobilienblase zu bewältigen. Wenn China

wackelt, wird das vor allem in den sehr stark von Ausfuhren ins Reich

der Mitte abhängigen Volkswirtschaften wie Australien, Brasilien und

Indonesien, aber auch in Industrieländern negative Folgen haben. Vor

allem Länder mit hohen Leistungsbilanzdefiziten, ebenfalls kein

schnell zu bereinigendes Problem, drohen weiter unter Druck zu

geraten, zumal die Devisenreserven deutlich geschrumpft sind.

Beginnen erst einmal die Ratingagenturen, ihre Bonitätsnoten nach

jahrelanger Aufwärtstendenz wieder zu verschlechtern und setzen den

einen oder anderen Kandidaten wieder in den Junk-Bereich zurück, kann

sich die Malaise zusätzlich verstärken, wie nicht zuletzt die

europäische Staatsschuldenkrise eindrücklich gezeigt hat. Kurzum:

Eine Art Teufelkreislauf könnte entstehen.

Aktien bleiben vorerst aber erste Wahl, solange erstens

vernünftige Alternativen fehlen und zweitens noch Aussichten auf eine

Beschleunigung des globalen Wachstums sowie auf eine Beruhigung der

Krisenherde bestehen. Allerdings ist es wohl ratsam,

Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, wie das die DZ Bank in ihrem

Musterdepot (Total-Return-Ansatz mit angestrebtem Ertrag von 4 bis 5%

p.a.) getan hat. Sie hat das erhöhte Kursniveau an den Aktienmärkten

und Überhitzungserscheinungen zum Anlass genommen, den Anteil von

Dividendentiteln in ihrem Portfolio auf 25% zu reduzieren.

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