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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Handeln statt zocken, Kommentar zur ...

Veröffentlicht am 15.01.2014, 19:16

Börsen-Zeitung: Handeln statt zocken, Kommentar zur weitgehenden

Einigung der EU-Gremien über die Neufassung der Marktrichlinie Mifid

II, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Das war knapp. Noch zu Beginn der entscheidenden

Sitzung über die Neufassung der EU-Marktrichtlinie gab es ernsthafte

Zweifel daran, dass sich die Unterhändler von EU-Parlament,

EU-Ratsvorsitz und der EU-Kommission würden einigen können. Neun

Stunden später hatten es die Verhandlungsparteien dann doch

vollbracht. Mifid II, das regulatorische Sammelwerk für die Zähmung

der Akteure im Handel von Finanzprodukten, ist so gut wie

beschlossene Sache.

Was die EU-Kapitalrichtlinie CRD IV für die Banken, das ist die

EU-Marktrichtlinie MifidII für Börsen und Investoren - nämlich die

zentrale gesetzgeberische Antwort der EU auf die Finanzkrise. Beide

Regelwerke sind so umfangreich, dass man Wochen braucht, um sie zu

verstehen, und Jahre, um sie anzuwenden. Beide Regelwerke sind

verwirrend, weil sie so unterschiedliche Aspekte zusammenführen wie -

im Falle von Mifid - den Hochfrequenzhandel, die Beratung von

Kleinanlegern und Spekulationen auf Lebensmittel. Vor allem aber sind

beide Regelwerke wichtig - und deshalb ist es trotz aller

Unzufriedenheit der beteiligten Parteien mit einzelnen Punkten gut,

dass sich die EU nach CRD IV nun auch über Mifid II verständigen

konnte. Eine Vertagung auf nächstes oder übernächstes Jahr - nichts

anderes hätte es wegen der Zwangspause rund um die Europawahl

bedeutet, wenn es nicht sehr bald geklappt hätte mit der

Verständigung - wäre ein fatales Signal gewesen. Das breite Publikum

hätte dies als Eingeständnis werten müssen, dass es den EU-Staaten

aus Rücksicht auf Interessen heimischer Finanzplätze nicht gelingt,

im Kasino aufzuräumen.

In der Tat waren die Verhandlungen von heiklen Punkten im

Wettbewerb der Börsen in Frankfurt und London (im Streit über den

Zugang zum Clearing), in der Konkurrenz zwischen Börsen und Banken

(in der Kontroverse über neue Plattformen) oder zwischen einzelnen

Staaten (im Zank über Ölkontrakte) bestimmt. Dass es dennoch gelang,

eine Einigung zu erzielen, damit spekulative Übertreibungen gebremst,

Sicherheitsstufen eingezogen und dunkle Ecken des Handels

ausgeleuchtet werden, ist bedeutsam - auch mit Blick auf die

Signalwirkung für die G20. Europaabgeordnete und nationale

Regierungen sind letztlich nicht der Versuchung erlegen, sich am Ende

für individuelle Interessen zu verkämpfen. Sie sind damit in ihren

eigenen Verhandlungen dem Kernprinzip von Mifid II für die

Finanzmärkte gefolgt: Es geht darum zu handeln. Nicht um zu zocken.

(Börsen-Zeitung, 16.1.2014)

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