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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Marchionnes Meisterstück, Kommentar zur ...

Veröffentlicht am 02.01.2014, 21:12
Aktualisiert 02.01.2014, 21:16
Börsen-Zeitung: Marchionnes Meisterstück, Kommentar zur vollständigen

Übernahme von Chrysler durch Fiat, von Sebastian Schmid.

Frankfurt (ots) - Fiat-Chef Sergio Marchionne ist bekannt für

markige Worte. Noch im Spätsommer tönte er, wenn die US-Gewerkschaft

United Auto Workers 5 Mrd. Dollar für ihren Chrysler-Anteil wolle,

solle sie doch besser ein Lotterielos kaufen. Nun hat der in Kanada

geborene Italiener Taten folgen lassen und die US-Tochter für 4,35

Mrd. Dollar übernommen. Sofort fällig sind sogar nur 3,65 Mrd.

Dollar. 700 Mill. Dollar zahlt Chrysler in Raten über die nächsten

vier Jahre. Zudem beträgt der Eigenanteil von Fiat nur 1,75 Mrd.

Dollar, da die US-Tochter 1,9 Mrd. über eine Sonderdividende

beisteuert.

Fiat sichert sich den Rest am US-Autobauer, der in den vergangenen

Jahren der Garant für schwarze Zahlen war, also zum Spartarif.

Marchionne nannte sein Meisterstück der Verhandlungsführung einen

'entscheidenden Moment, der in die Geschichtsbücher eingehen wird'.

Seit seinem Amtsantritt bei Fiat im Jahr 2004 hat sich der Manager

vorgenommen, einen globalen Autobauer zu erschaffen, der Volkswagen,

General Motors und Toyota herausfordern kann. Mit der

Komplettübernahme des drittgrößten US-Herstellers ist Marchionne dem

Ziel sicher den bisher größten Schritt näher gekommen.

Allerdings sollte das wiederholte Verhandlungsgeschick des

Fiat-Chefs - schon der Chrysler-Einstieg war gewieft - nicht darüber

hinwegtäuschen, dass die Italiener von den hochprofitablen

Marktführern aus den USA, Japan und Deutschland noch weit mehr trennt

als ein paar Millionen Autos im jährlichen Absatzvolumen. Während GM,

Toyota und Volkswagen Milliardengewinne einfahren, schreibt Fiat nur

dank Chrysler schwarze Zahlen. Die Kernmarke leidet unter der starken

Abhängigkeit vom siechenden europäischen Markt.

Nach Peugeot-Citroën ist Fiat der am höchsten verschuldete

Autokonzern Europas. Chrysler bringt nicht nur hohe Gewinne, sondern

auch eine um mehrere Milliarden Dollar unterfinanzierte Pensionskasse

in den kombinierten Konzern mit ein. In Fernost, wo Volkswagen und

General Motors enorme Erfolge feiern, ist Fiat deutlich

unterrepräsentiert. In Südamerika sind die Italiener zwar

traditionell stark. Zuletzt ging der Gewinn in der Region allerdings

zurück. Im Kernmarkt Europa kämpft Fiat weiterhin mit

Überkapazitäten. Mit der Übernahme von Chrysler nimmt zwar der

finanzielle Druck auf den italienischen Autobauer ab. Strukturelle

Probleme bleiben aber. Diese zu lösen wäre wirklich ein Meisterstück

Marchionnes, das reif ist für die Geschichtsbücher.

(Börsen-Zeitung, 3.1.2014)

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