😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Position beziehen, Kommentar zum ...

Veröffentlicht am 14.01.2014, 20:07
Börsen-Zeitung: Position beziehen, Kommentar zum Brüsseler Auftritt

von Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger als designiertes

Mitglied im EZB-Direktorium, von Mark Schrörs.

Frankfurt (ots) - 'Ich werde meine eigene Position haben.' Auf die

Formel hat es Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger jetzt

gebracht, als es darum ging, ob sie als künftiges Mitglied im

Direktorium der Europäischen Zentralbank die EZB-kritische Haltung

von Bundesbankchef Jens Weidmann einnehmen oder den bisherigen Kurs

der Notenbank unterstützen wird wie Jörg Asmussen, dem sie nachfolgt.

Aber wie sieht diese Position aus? Das ist auch nach der Anhörung im

EU-Parlament nicht genau klar.

Lautenschlägers Auftritt war spürbar geprägt vom Ziel, sich nicht

zu sehr in die (geldpolitischen) Karten schauen zu lassen. Das ist

nachvollziehbar: Sie wollte sicher nicht zerrieben werden zwischen

aktuellem und neuem Arbeitgeber. Zudem war Geldpolitik bislang

weniger ihr Feld; sie dürfte sich in vielen Fragen noch eine

endgültige Meinung bilden müssen. Andererseits aber wird sie künftig

Farbe zu bekennen haben - womöglich schneller, als ihr lieb ist.

Lautenschläger soll bei der EZB ins neue Bankenaufsichtsgremium

einziehen. Dafür ist sie ohne Frage bestens geeignet. So mancher

leitet daraus ab, Geldpolitik werde für sie weniger wichtig sein.

Zuvorderst aber wird sie Teil des Direktoriums und des EZB-Rats sein.

Sie wird also auch geldpolitisch ein klares Profil entwickeln müssen.

Ihr Auftritt in Brüssel legt nahe, dass sie die Linie der

Bundesbank nicht völlig verlassen wird. Sie betonte die Risiken einer

zu lange zu laxen Geldpolitik, äußerte sich zurückhaltend zu

Staatsanleihekäufen und warnte davor, die Geldpolitik zu überfordern.

Zugleich schien sie aber bemüht, den Eindruck von

Fundamentalopposition zu vermeiden. Als Aufseherin hat sie gelernt,

dass man mitunter pragmatisch sein muss. Europa ist zudem für sie

eine Herzensangelegenheit.

Für EZB-Chef Mario Draghi wird es vermutlich dennoch zumindest

nicht leichter, künftig die Reihen zu schließen, falls die Mehrheit

im Rat angesichts niedriger Inflation und Kreditklemme in Südeuropa

auf weitere Schritte drängt. Vergangene Woche hat Draghi etwa die Tür

für ein 'Quantitative Easing' à la Fed weit aufgemacht.

Einiges davon ist sicher Verbalakrobatik: Draghi betont, was die

EZB alles tun könnte - in der Hoffnung, dass das dann gar nicht mehr

nötig sein wird. Tatsächlich sind alle Optionen mit großen Risiken

verbunden. Einige aber sagen, es brauche nicht mehr vieler

Negativüberraschungen, um die Debatte selbst über extreme Schritte zu

forcieren. Dann stellt sich für Lautenschläger die Frage: Wie hältst

Du es mit der Geldpolitik? Und dann muss sie klare Position beziehen.

(Börsen-Zeitung, 15.1.2014)

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.