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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Pyrrhussieg, Kommentar zur EZB von Mark ...

Veröffentlicht am 04.09.2014, 20:51
Aktualisiert 04.09.2014, 20:54
OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Pyrrhussieg, Kommentar zur EZB von Mark ...

Börsen-Zeitung: Pyrrhussieg, Kommentar zur EZB von Mark Schrörs

Frankfurt (ots) - Was für ein Paukenschlag: Entgegen den meisten

Prognosen hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen auf

neue Rekordtiefs geschleust und den Kauf von Kreditverbriefungen und

Covered Bonds verkündet. EZB-Chef Mario Draghi mag das als Erfolg

verbuchen, hatte er sich doch in Sachen weiterer Lockerung weit

vorgewagt. Allerdings ist die Gefahr groß, dass sich das rasch als

Pyrrhussieg entpuppt: Die EZB wird und kann nicht der "Game Changer"

sein, der das Ruder für den Tanker Euroland herumreißt. Stattdessen

wirkt sie zunehmend als Getriebene, die immer stärker Gefahr läuft,

mehr Schaden anzurichten, als Nutzen zu stiften.

Natürlich kann es die EZB nicht kaltlassen, wenn die Inflation

knapp über der Nulllinie verharrt und die Wirtschaft darbt. Besonders

das Risiko, dass in der Folge die Inflationserwartungen absacken,

muss sie absolut ernst nehmen. Bislang aber scheinen die zentralen

mittel- bis langfristigen Erwartungen noch "verankert". Insofern

hätte die EZB erst einmal zuwarten können, zumal das

Juni-Lockerungspaket großteils noch "in der Pipeline" ist.

Vor allem aber sind die Möglichkeiten der EZB und der Geldpolitik

aktuell schlichtweg limitiert: Wichtiger für den Konjunktur- und

damit für den Inflationsausblick als weiter sinkende Zinsen wäre

aktuell, dass die Ukraine-Krise gelöst wird, damit Firmen wie

Verbraucher Vertrauen schöpfen. Wichtiger als der Kauf privater

Wertpapiere wäre es, dass Bankbilanzen rigoros bereinigt werden und

marode Banken verschwinden. Wichtiger als Staatsanleihekäufe wäre es,

dass Frankreich und Italien endlich verschleppte Reformen angehen.

Die Verantwortung, die Stimmung herumzureißen, liegt also

eindeutig im Feld der Politik. Leider ist es ein bekanntes Muster,

dass sich diese entspannt zurücklehnt, wenn die EZB in die Bresche

springt. Draghi weiß um das Problem und begeht den Fehler nun doch

schon wieder.

Zudem hat jede weitere Maßnahme zur Konsequenz, dass

Marktverzerrungen zunehmen, Fehlanreize gesetzt werden und

Vermögenspreisblasen drohen. Besonders der - zudem reichlich

unausgegoren wirkende - Kauf von Kreditverbriefungen ist aktuell

höchst problematisch: Der EZB droht, dass die Banken sämtlichen

Schrott bei ihr abzuladen versuchen und sie in der Tat zur Bad Bank

Eurolands mutiert.

Nicht zuletzt aber wächst die Gefahr, dass durch das Anwerfen der

Notenbankpresse der Rückhalt der deutschen Öffentlichkeit für die

EZB-Politik vollends verschwindet - und damit auch jener für das

"Projekt Währungsunion". Das wäre wahrlich eine alarmierende

Entwicklung.

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