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Veröffentlicht am 14.02.2014, 20:51

Börsen-Zeitung: Traumzinsen, Marktkommentar von Kai Johannsen

Frankfurt (ots) - Dem US-Staatsanleihemarkt ist ein guter Start

ins Jahr 2014 gelungen. Im Januar kamen die Renditen entlang der

gesamten Kurve von 2 bis 30 Jahren Laufzeit zurück. Anfang Februar

legte der Markt eine Verschnaufpause ein, danach tendierten die

Anleihen aber wieder zu niedrigeren Renditen. Und das alles, obwohl

die Fed mit dem Tapering begonnen hat, eine Entwicklung, die so

mancher im Markt sehr fürchtete. Sollten doch die Renditen kräftig

steigen, wenn einmal die Stütze durch die Bondkäufe der

US-Währungshüter wegfällt.

Ist es etwa wie so oft? Wenn alle eine schwerwiegende Entwicklung

befürchten, wird zumeist nichts draus. Und wenn alle eine am Anfang

stehende Entwicklung als 'Nichts' abtun, werden sie auf dem falschen

Fuß erwischt und es wird richtig heftig. In Sachen Zinsentwicklung in

den USA könnte es ersteres sein. Das Tapering der Fed hat ganz

offenkundig den Schrecken verloren, den es für viele in den

Sommermonaten 2013 hatte. Viele Beobachter gehen nicht mehr davon

aus, dass es zu kräftigen Renditeanstiegen der US-Treasuries kommen

muss, nur weil sich jetzt die Fed zurückzieht. Manch einer rechnet

sogar damit, dass die Renditen ihren Hochpunkt längst gesehen haben

und sich der Markt für den Rest des Jahres eher auf niedrigere

Renditen einstellen sollte. Teilweise werden sogar deutlich

niedrigere Renditen in Aussicht gestellt.

Eher früher als später

Der renommierte Steven Major, Global Head of Fixed Income Research

bei HSBC Bank, etwa erwartet die Rendite der zehnjährigen

US-Staatsanleihe im dritten Quartal bei 2,1%. Derzeit rentiert das

Papier mit um die 2,70%. Und er geht noch einen Schritt weiter: Die

2,1% müssten nicht erst im dritten Quartal erreicht werden, sie

könnten schon früher auf der Agenda stehen.

Und da hatte doch so mancher im Markt darauf gehofft, jetzt wieder

risikolos eine Drei vor dem Komma einstreichen zu können - vielleicht

sogar Sätze von 3,5% und irgendwann einmal wieder die 4% zu bekommen.

So wie es aussieht, wird daraus wohl nichts. Überhaupt müssen sich

die Anleger wohl auf ganz andere absolute Höhen in Sachen Zinsen

einstellen. Denn es stellt sich nicht gerade so dar, als würde der

US-Markt sehr schnell in Richtung von 5% oder gar 6% im zehnjährigen

Laufzeitenbereich wandern. Solche aus heutiger Sicht schon als

Traumrenditen zu bezeichnenden Sätze haben die US-Staatspapiere in

der Vergangenheit ja auch mal abgeworfen. Wie sagt Major dazu: '3%

ist das neue 5%.' Das ist mal eine Ansage.

Schützenhilfe bekommt der Renditeabstieg am US-Rentenmarkt - und

nicht nur dort - durch die Umschichtungen an den Märkten. Im Zuge des

erwarteten Tapering waren viele Experten davon ausgegangen, dass die

Gelder dann - wegen befürchteter Verluste - aus den

Fixed-Income-Segmenten, insbesondere aus den US-Treasuries, abgezogen

und dann in Aktien angelegt werden. Der ohnehin vorhandene

Liquiditätsschub an den Aktienmärkten würde dann nochmals

angetrieben, so die frühere Prognose. Und genau das zeichnet sich

eben nicht ab. Strategen hatten die große Rotation - raus aus

Anleihen, rein in Aktien - im Januar dann auf die lange Bank

geschoben. Erst im Jahresverlauf sei damit zu rechnen, und so mancher

fragte sich, ob sie denn überhaupt noch kommt.

Es kommt eben anders

Nun zeigen Zahlen, dass das Gegenteil eingetreten ist. Wenn alle

mit einer bestimmten Entwicklung rechnen, wird bekanntlich nichts

draus. So auch bei der großen Rotation - zumindest, wenn es nach den

jetzigen Zahlen geht. Die Anleger schichten nicht von Bonds in Aktien

um, sondern gehen aus Aktien raus und investieren in Anleihen. Das

belegen die Fund-flow- Daten. So verzeichneten die global agierenden

Aktienfonds in der Woche zum 5. Februar die stärksten Abflüsse seit

mehr als zwei Jahren! Und das geschieht in einer Zeit, in der die

Fed-Stütze geringere Wirkung entfaltet. Besonders starke Abflüsse von

Kapital verzeichneten unter anderem die US-Aktienfonds. Den Rücken

kehrten die Anleger aber auch den Emerging-Markets-Fonds.

Die freiwerdenden Gelder werden in Bonds investiert. Die

entsprechenden Fondsvehikel verzeichneten starke Zuflüsse.

Offenkundig sind die 3%, die die zehnjährigen US-Treasuries zum

Jahreswechsel abwarfen, für weite Anlegerkreise sehr interessant.

Denn es wird zugegriffen. Von daher spricht vieles dafür, dass Major

- wieder einmal - recht behält und die 3% tatsächlich die neuen 5%

werden und darüber hinausgehende Renditeanstiege ins Reich der Träume

verbannt werden müssen - echte Traumzinsen sozusagen.

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