Mittelstand zu Jahresbeginn realistisch Frankfurt am Main (ots) -
- Geschäftsklima dank besserer Lage stabil - Ölpreis und Euro beleben Erwartungen nicht - Spürbare Stimmungsaufhellung bei Großunternehmen
Der Erwartung auf eine rasche Beschleunigung der deutschen Konjunktur, die sich aktuell in vielen Prognoserevisionen nach oben zeigt, hat laut KfW-ifo-Mittelstandsbarometer einen leichten Dämpfer erhalten: Mit 12,5 Saldenpunkten stagniert das mittelständische Geschäftsklima im Januar exakt auf dem Dezemberniveau. Das ist alleinder besseren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zu verdanken (+1,4 auf 21,4 Saldenpunkte). Demgegenüber verhindert der alles andere als euphorische Blick in die Zukunft (-1,5 auf 3,2 Saldenpunkte) einen dritten Anstieg des Geschäftsklimas in Folge, dergemeinhin als verlässliches Signal für eine konjunkturelle Trendwendegilt.
Der Rückgang der mittelständischen Geschäftserwartungen ist für sich genommen noch nicht dramatisch, denn der Indikator gibt damit nur einen Teil des vorangegangenen kräftigen Anstiegs wieder ab. Aberdas Resultat zeigt, dass die allgemein erwartete Erholung kein Selbstläufer ist. "Niedriger Ölpreis und günstiger Euro reichen vielleicht nicht, den Konsum und die Investitionen deutscher Haushalte und Unternehmen noch deutlich weiter nach oben zu ziehen. Es droht stattdessen ein weiterer Anstieg des Leistungsbilanzüberschusses.", befürchtet Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.
Etwas mehr Konjunkturzuversicht verbreiten demgegenüber die Großunternehmen, die mit spürbar besserer Stimmung in das Jahr 2015 starten. Ihr Geschäftsklima legt um 1,7 Zähler auf 10,0 Saldenpunkte zu. Die großen Firmen beurteilen sowohl ihre Geschäftslage (+1,9 auf 18,5 Saldenpunkte) als auch ihre Geschäftserwartungen (+1,4 auf 1,3 Saldenpunkte) besser als in Dezember. Das Stimmungsplus wird vor allem von der exportstarken Industrie und dem Großhandel getragen, die vom niedrigeren Eurokurs und der guten US-Konjunktur profitieren.