NDR Verwaltungsrat: Finanzlage zwingt NDR zu weiteren Kürzungen /
Wichtige Personalentscheidungen
Hamburg (ots) - Der NDR wird in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt
rund 37 Millionen Euro in seinem Etat kürzen. Über diesen Plan hat
NDR Intendant Lutz Marmor den NDR Verwaltungsrat in dessen Sitzung am
16. Mai informiert. Die Kürzungen werden notwendig, da die Kommission
zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) der ARD
und damit auch dem NDR in ihrem 19. Bericht deutlich weniger
Finanzmittel zugestanden hat, als diese beantragt hatten. Die
Mehreinnahmen durch den 2013 eingeführten Rundfunkbeitrag kommen den
ARD-Sendern bis 2016 nicht zugute. Sie werden einer Rücklage
zugeführt und dürfen nicht ausgegeben werden. Im kommenden Jahr soll
der Rundfunkbeitrag um 48 Cent auf 17,50 Euro im Monat gesenkt
werden.
Die Kürzungen in der mittelfristigen Finanzplanung betreffen fast
alle Bereiche des NDR. Ausgenommen werden die vier Landesfunkhäuser,
da deren Etats ohnehin schon besonders knapp bemessen sind.
Reduzierungen in den Programmen sollen möglichst vermieden werden. Wo
und in welchem Umfang im Detail gespart wird, steht noch nicht genau
fest. Rundfunkrat und Verwaltungsrat müssen den Maßnahmen noch
zustimmen. Der bis 2016 vereinbarte Stellenabbau wird planmäßig
fortgesetzt. Weitere Stellenreduzierungen sind nicht vorgesehen.
Lutz Marmor, NDR Intendant: "Es ist schon eine paradoxe Situation:
Das neue Beitragsmodell funktioniert glücklicherweise und bringt mehr
Beitragsgerechtigkeit und mehr Erträge. Davon haben die Sender aber
zunächst nichts, sie dürfen die Mehrerträge nicht ausgeben. Anders
als oft behauptet wird, bleibt das Geld also knapp. Aus diesem Grund
müssen wir - wie schon in den vergangenen Jahren - weiter sparen und
werden das so programmschonend wie möglich tun."
Ulf Birch, Vorsitzender des Verwaltungsrats: "Die Finanzlage des
NDR bleibt schwierig. Daher ist es wichtig, jetzt die Weichen für die
kommenden zwei Jahre zu stellen. Der Verwaltungsrat unterstützt den
Intendanten ausdrücklich bei seinem Kurs, solide zu wirtschaften -
gemeinsames Ziel muss es bleiben, auch bei knappen Kassen den
Zuschauern und Hörern attraktive und vielfältige Angebote zu machen.
Langfristig wird aus meiner Sicht eine Anpassung des Rundbeitrags an
die Inflationsrate unumgänglich sein."
In seiner Sitzung hat der NDR Verwaltungsrat nach entsprechenden
Vorschlägen von NDR Intendant Lutz Marmor zudem zahlreichen
Personalentscheidungen zugestimmt:
- Kai Clement (45) wird am 1. Juli als Nachfolger von Claudia
Sarre (WDR) ARD-Hörfunkkorrespondent in New York - die
Federführung für das Studio geht dann vom WDR auf den NDR über.
Clement, derzeit als Redakteur beim WDR, arbeitete bereits als
Vertretung in dem New Yorker Studio, zudem im Auslandsstudio
Paris.
- Philipp Abresch (38), derzeit als Auslandskorrespondent im
ARD-Studio Tokio, wechselt zum 1. September als Nachfolger von
Robert Hetkämper als ARD-Fernsehkorrespondent und Studioleiter
nach Singapur. Von dort berichtete er bereits von 2009 bis 2011.
- Uwe Schwering (48) wird am 1. September Fernsehkorrespondent und
Studioleiter in Tokio. Er arbeitet derzeit als Redakteur im NDR
Programmbereich Zeitgeschehen/Ausland. Von April 2003 bis Juli
2008 war Schwering ARD-Auslandskorrespondent in London.
- Sandra Ratzow (41) geht zum 1. Januar 2015 als
ARD-Fernsehkorrespondentin nach Washington und löst dort Karin
Dohr ab. Ratzow ist derzeit beim NDR im Programmbereich
Zeitgeschehen/Ausland tätig. Sie übernahm bereits Vertretungen
in den ARD-Studios in Washington, London, Stockholm, Singapur
und Paris.
- Martin Ganslmeier (49) wird am 1. Januar 2015 Leiter des neuen
ARD-Hörfunkstudios in Washington, in dem künftig die komplette
Radio-Berichterstattung aus der US-amerikanischen Hauptstadt
gebündelt wird. Seit Juli 2012 ist er bereits
Hörfunkkorrespondent in Washington, seit Januar 2014 Leiter des
bisherigen Hörfunkstudios von NDR und WDR.
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