n NOZ: Automobilexperte begrüßt geplante Steuervorteile für
Elektro-Autos
Osnabrück (ots) - Ferdinand Dudenhöffer: Bundesrepublik ist
bislang Schlussland bei E-Mobilität - Staat würde auf rund 200
Millionen Euro pro Jahr verzichten
Osnabrück.- Der Automobil-Wirtschaftsexperte Ferdinand Dudenhöffer
hat die Pläne der Bundesregierung, den Kauf von Elektro-Autos mit
weiteren Steuererleichterungen für Unternehmen anzuschieben, begrüßt.
Auf dem Gebiet der Förderung der Elektromobilität sei "bisher nichts
passiert", sagte er in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag). Die Bundesrepublik sei auf diesem Gebiet das
"Schlussland" im Vergleich etwa mit Norwegen, Frankreich oder den
Niederlanden. Dort würden deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft.
Mit den Plänen der Bundesregierung "kosten die E-Autos für Betriebe
nur noch die Hälfte", sagte Dudenhöffer. Dafür würde der Staat nach
seiner Berechnung auf Steuereinnahmen von gut 200 Millionen Euro pro
Jahr verzichten. Der Leiter des CAR-Instituts an der Universität
Duisburg-Essen rechnete auf Grundlage eines Preises von 30.000 Euro
pro E-Auto bei einem Absatz von 30.000 Elektrofahrzeugen im Jahr.
Dudenhöffer sieht die vom Wirtschaftsministerium angedachte
Maßnahme als attraktiven Anreiz gerade für Betreiber von
Car-Sharing-Projekten und Autovermieter. Sie überließen ihre
Fahrzeuge häufig Kunden für Kurzstreckenfahrten, für die sich E-Autos
besonders gut eigneten. Der Professor für allgemeine
Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Uni
Duisburg-Essen geht davon aus, dass die angedachten Vorteile der
steuerlichen Abschreibung auch für Leasing-Fahrzeuge gelten werden.
Die Verträge würden dann eben statt wie bisher üblich über drei in
Zukunft über zwei Jahre abgeschlossen - mit dann allerdings höheren
monatlichen Beiträgen. Nach zwei Jahren kämen die dann
abgeschriebenen Fahrzeuge als Gebrauchte auf den Markt. Dann könnten
sich auch Privatleute deutlich günstiger als bisher ein E-Auto
kaufen.
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