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OTS: PPI AG / Neues Gesetz im Bereich der Lebensversicherung überfordert ...

Veröffentlicht am 30.06.2014, 10:10

Neues Gesetz im Bereich der Lebensversicherung überfordert Assekuranz

Hamburg (ots) - Mit dem im Entwurf vorliegenden

Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) will die Bundesregierung mehr

Verbraucherschutz erreichen und gleichzeitig die Versicherer

entlasten. Doch das Gesetz, das voraussichtlich Mitte Juli vom

Bundesrat beschlossen wird, droht die IT-Abteilungen der

Lebensversicherer zu überlasten. Das ergibt eine aktuelle

Marktbeobachtung des Software- und Beratungshauses PPI AG.

Der Gesetzesentwurf der großen Koalition soll es sowohl den Kunden

als auch Versicherern in der Niedrigzinsphase leichter machen.

Insgesamt enthält die Reform fünf größere Neuerungen, mit denen sich

Lebensversicherungsunternehmen zeitnah befassen müssen:

- Die Bewertungsreserven aus festverzinslichen Wertpapieren

fließen nicht mehr in voller Höhe an ausscheidende

Versicherungsnehmer. Stattdessen wird ein Teil zurückgehalten,

der für die Finanzierung der an die verbleibenden Versicherten

gegebenen Garantiezusagen notwendig ist.

- Die Provisionen für neue Lebensversicherungen müssen dem Kunden

vor Vertragsabschluss offengelegt werden. Die Kostentransparenz

gilt für Lebensversicherungen und nach Kabinettsentwurf des

Gesetzgebers auch für alle anderen Versicherungssparten.

- Die Höchstgrenze für den Zillmersatz wird von 40 auf 25 Promille

gesenkt. Damit darf nur noch ein kleinerer Anteil der im

Geschäftsjahr angefallenen Abschlusskosten des Neugeschäfts auf

die Folgejahre übertragen werden.

- Der Garantiezins für neu abgeschlossene Lebensversicherungen

wird von 1,75 auf 1,25 Prozent abgesenkt, um dem gegenwärtig

bestehenden Kapitalmarktumfeld (Niedrigzins) Rechnung zu tragen.

- Versicherte müssen zu 90 Prozent statt bisher 75 Prozent an

Risikoüberschüssen beteiligt werden.

"Alle fünf Neuerungen müssen die Unternehmen in kurzer Zeit

umsetzen. Teile sollen bereits mit in Kraft treten des Gesetzes im

Juli 2014 verwirklicht werden", sagt Torsten Gillessen, Partner und

Versicherungsexperte bei der PPI AG, "Damit sind Versicherer und

besonders die Fachkräfte in den Bereichen IT und Aktuariat zeitlich

überfordert." In diesen Abteilungen wird bereits unter Hochdruck an

den zukünftigen Berichtspflichten für Solvency II gearbeitet, von

denen Teile ebenfalls in den nächsten Monaten abgeliefert werden

müssen. Für viele der geplanten Inhalte des

Lebensversicherungsreformgesetzes sind größere Änderungen in den

EDV-Systemen nötig. "Allein die IT-seitige Umsetzung der

Garantiezinssenkung bis zum Januar 2015 dürfte schwierig werden",

warnt Gillessen. Kurzfristig müssten Versicherer in den betroffenen

Abteilungen deutlich mehr Mitarbeiter-Kapazitäten zur Verfügung

stellen.

Doch nicht nur IT-seitig kollidiert das LVRG mit der EU-Richtlinie

zur Eigenmittelausstattung der Versicherer. "Teile des LVRG laufen

den Zielsetzungen von Solvency II entgegen. Geld, das als

Risikoüberschuss an Versicherungsnehmer ausgezahlt wird, steht nicht

für die Eigenkapitalbildung unter Solvency II zur Verfügung", sagt

Gillessen, "An dieser Stelle müssen einige Versicherer umdenken."

Selbst im Sinne des Verbraucherschutzes ist das Gesetz in den

Augen des Versicherungsexperten noch nicht ausreichend ausgearbeitet.

"Die Senkung des Zillmersatzes wird den Kunden kaum zugute kommen.

Die bestehenden Abschlusskosten gegenüber dem Vermittler muss der

Lebensversicherer trotzdem abrechnen und wird sie daher vermutlich

auf anderem Wege auf die Kunden abwälzen", so Gillessen. Die zeitlich

eng getaktete Einführung des LVRG birgt sicherlich mehr Gefahren als

Chancen für Versicherer und Kunden. Die Politik sollte nachbessern

und zumindest längere Umsetzungszeiten einplanen.

Dabei ist das LVRG nur der Auftakt zu einer Reihe weiterer

Regulierungen in den nächsten drei Jahren. "Mit der Einführung von

MIFID 2 werden sich in 2015 die Spielregeln für Transparenz,

Verbraucherschutz und Vertrieb für anlageorientierte

Versicherungsprodukte verschärfen. Dieser Trend wird durch die neue

Vermittlerrichtlinie IMD 2 fortgesetzt. Hier kommen im Wesentlichen

die Änderungen aus MIFID 2 auf alle weiteren Sparten der Versicherung

zur Anwendung", sagt Torsten Gillessen von der PPI AG.

PPI Aktiengesellschaft

Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 30 Jahren an den Standorten

Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die

Finanzbranche tätig. 2013 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen

372 Mitarbeitern 47,3 Millionen Euro Umsatz in den drei

Geschäftsfeldern Consulting, Software-Entwicklung und

Software-Produkte. PPI stärkt die Marktposition von

Versicherungsunternehmen durch fachlich wie methodisch exzellente

Lösungen für alle Kernprozesse der Assekuranz, basierend auf

langjähriger Praxiserfahrung. In der Software-Entwicklung stellt PPI

durch professionelle und verlässliche Vorgehensweise eine hohe

Qualität der Ergebnisse und absolute Budgettreue sicher. Das

Consulting-Angebot erstreckt sich von der strategischen über die

versicherungs- und bankfachliche bis zur IT-Beratung.

OTS: PPI AG

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Pressekontakt:

Karim Schäfer

Faktenkontor GmbH

Tel: +49 (0)40 253 185-120

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