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OTS: Robert Bosch Stiftung GmbH / Studie der Robert Bosch Stiftung zur ...

Veröffentlicht am 26.08.2014, 15:31
OTS: Robert Bosch Stiftung GmbH / Studie der Robert Bosch Stiftung zur ...

Studie der Robert Bosch Stiftung zur Jugendarbeitslosigkeit in

Südeuropa: Wirtschaftsforscher warnen im Kampf gegen

Jugendarbeitslosigkeit vor schlecht konzipierten Maßnahmen

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 26.08.2014 15:30

Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der

Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

- Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung Dr. Ingrid Hamm

übergibt Studie zur Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa an

Bundeswirtschaftsminister Gabriel

- Arbeitsmarktexperten des ZEW empfehlen mehr Mobilität in Europa,

duale Ausbildungskonzepte und die Eindämmung prekärer

Beschäftigung

- Robert Bosch Stiftung und Robert Bosch GmbH starten Initiative

gegen Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa

Ohne entschlossene Reformen der Bildungssysteme und der

Arbeitsmärkte werden viele Jugendliche in Südeuropa auch nach der

Finanzkrise arbeitslos bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie

des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim,

die von der Robert Bosch Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Nach

Einschätzung der Arbeitsmarktforscher verhindern vor allem

strukturelle Schwächen, dass Jugendliche in den südeuropäischen

Krisenländern in den Arbeitsmarkt integriert werden. Kurzfristig

komme es jetzt darauf an, junge Menschen besser über

Beschäftigungschancen im Ausland aufzuklären, sie zu motivieren und

bei den ersten Schritten zu unterstützen. Die rechtlichen

Voraussetzungen für die berufliche Mobilität innerhalb der EU seien

geschaffen. Nach wie vor gebe es aber viele praktische Hürden wie

fehlende Sprachkenntnisse, die Jugendliche daran hindern, eine

Arbeitsstelle im Ausland anzutreten, so die Experten.

In der Berliner Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung übergab

Geschäftsführerin Dr. Ingrid Hamm die Studie heute an Staatssekretär

Dr. Rainer Sontowski, der sie kurzfristig in Vertretung für

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel entgegennahm. Minister

Gabriel: "Die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa

ist für uns ein besonders wichtiges Thema, denn es geht hier um die

Zukunft der Jugend Europas und damit letztlich auch ein Stück weit um

Europa selbst. Auch die Studie der Bosch Stiftung sieht hier

Handlungsbedarf. Wir werden weiterhin auf europäischer Ebene, aber

auch in bilateralen Abkommen tatkräftige Unterstützung leisten. Ein

wichtiger Ansatzpunkt ist die duale Ausbildung, mit der wir in

Deutschland ausgezeichnete Erfahrungen haben und die in vielen

Ländern hohe Anerkennung findet."

In den südeuropäischen Krisenländern Spanien, Italien und Portugal

liegt die Jugendarbeitlosigkeit weit über dem EU-Durchschnitt. In der

Studie "Youth Unemployment in Europe" analysieren die Autoren die

Ursachen, bewerten vorgenommene oder geplante Reformen und zeigen

konkrete Handlungsempfehlungen auf. Dabei warnen sie vor schlecht

konzipierten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.

"Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und staatliche Ausbildungsplätze sind

erfahrungsgemäß keine starke Brücke in den Arbeitsmarkt. Der

derzeitige Ansatz der EU, jedem Jugendlichen innerhalb von vier

Monaten mit öffentlichen Mitteln irgendein Angebot zu machen, ist

daher problematisch", sagt Professor Dr. Clemens Fuest, Präsident des

ZEW. "Die Länder sollten sich auf zielgerichtete Instrumente wie die

Nachqualifizierung von Jugendlichen ohne Ausbildungsabschluss

konzentrieren. Darüber hinaus muss auch die Qualität der

Berufsberatung und Arbeitsvermittlung verbessert werden."

Die Wissenschaftler kritisieren zudem Arbeitsmarktregelungen,

durch die es in vielen südeuropäischen Ländern zu einer Spaltung des

Arbeitsmarktes gekommen sei. Während Festangestellte von starken

Kündigungsschutzgesetzen profitieren, seien Berufseinsteiger oft nur

befristet beschäftigt. Letztere leiden deshalb am meisten unter

wirtschaftlichen Schwankungen. Während in Spanien bereits erste

Maßnahmen zur Lockerung des Kündigungsschutzes greifen, seien in

Italien und Portugal vergleichbare Schritte bisher nicht geglückt,

mahnen die Experten.

Die Studie zeigt auch, dass Jugendliche in Südeuropa unter

Defiziten in den Bildungssystemen leiden. Berufseinsteigern fehle es

an Qualifikation, wodurch sich das Risiko der Arbeitslosigkeit

erhöhe. Alarmierend sei zudem eine hohe Drop-out-Rate: Im Vergleich

zum EU-Durchschnitt geht ein deutlich größerer Teil der Jugendlichen

frühzeitig aus Schule und Ausbildung ab. Außerdem werde an den

Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei ausgebildet. Da die

Bildungssysteme sehr stark akademisch ausgerichtet sind, fehle es vor

allem in den Ausbildungsberufen an Nachwuchs. Deshalb müsse jetzt die

berufliche Bildung verbessert werden. Hierfür seien duale

Ausbildungssysteme entscheidend, in denen Unternehmen eine starke

Rolle spielen und zentrale Vorgaben für verlässliche

Qualitätsstandards sorgen, so das Urteil der ZEW-Experten.

Rund 7,5 Millionen junge Europäer befinden sich derzeit weder in

einer Beschäftigung noch in einer Ausbildung. Angesichts dieser

alarmierenden Zahl wollen die Robert Bosch Stiftung und die Robert

Bosch GmbH einen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit

leisten. In einem ersten Schritt hat die Stiftung das ZEW mit der

vorliegenden Studie beauftragt. Auf Grundlage der von den Autoren

identifizierten Ansatzpunkte werden Stiftung und Unternehmen in den

kommenden Monaten weitere Projekte planen.

"Wer ohne Perspektiven ist, verliert das Vertrauen in die Politik,

in seine Zukunft und in die Zukunft eines gemeinsamen Europas", sagt

Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. "Die

aussichtslose Lage von Millionen arbeitslosen Jugendlichen muss daher

auch Wirtschaft und Zivilgesellschaft alarmieren. Wenn wir es nicht

schaffen diese Generation gemeinsam aufzufangen, wird die

Jugendarbeitslosigkeit weitere Folgen für die EU und unsere

Demokratie haben. Befürchtet wird der Zulauf zu Rechtspopulisten.

Hinzu kommt, dass Menschen, die auf Dauer in prekären Verhältnissen

leben, keine Familie gründen und versorgen können und sich soziale

Risikolagen verstetigen, unter Umständen über Generationen hinweg."

"Wenn wir die Förderexpertise der Stiftung und unsere jahrelange

Erfahrung in der Ausbildung junger Menschen bündeln, kann uns ein

wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit in

Südeuropa gelingen", erklärt Christoph Kübel, Geschäftsführer und

Arbeitsdirektor der Robert Bosch GmbH, das gemeinsame Engagement.

"Eine qualifzierte Berufsausbildung verbessert nachweislich die

Beschäftigungschancen junger Menschen. Deshalb sollten Unternehmen in

Deutschland und den Krisenländern im engen Schulterschluss mit

Zivilgesellschaft und Politik beherzt die Vorschläge der Studie

aufgreifen."

Erste Projekte zur schnellen Hilfe haben Stiftung und Unternehmen

bereits in den vergangenen Monaten gestartet. So etabliert das

Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft derzeit mit

Unterstützung der Robert Bosch Stiftung das Center for European

Trainees (CET). Als zentrale Anlauf- und Servicestelle in

Baden-Württemberg soll das CET künftig südeuropäische Jugendliche,

Unternehmen in Deutschland und Südeuropa sowie Verbände und

Bildungsträger beim Thema berufliche Mobilität koordinieren und die

Jugendlichen individuell unterstützen. Die Bosch-Gruppe hat im Rahmen

einer "Ausbildungsinitiative Südeuropa" für das Ausbildungsjahr 2014

zusätzlich 100 Ausbildungsplätze für Jugendliche aus Italien, Spanien

und Portugal bereitgestellt. 50 der Lehrstellen wurden für spanische

Jugendliche in Deutschland geschaffen. Mit dem zusätzlichen Projekt

"This works! Ideas and Solutions for Employment and Recovery in

Southern Europe" sucht die Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit Ashoka

Deutschland nach sozialunternehmerischen Ansätzen, die jungen

Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Gute Ideen, die

nachweislich funktioniert haben, werden mit Hilfe des Projekts von

neuen Sozialunternehmern in Südeuropa kopiert und an die lokalen

Bedürfnisse angepasst.

Fotos der Pressekonferenz mit Bundeswirtschaftsminister Gabriel

stehen ab 17 Uhr zum Download bereit unter

www.bosch-stiftung.de/presse

Weitere Informationen und Download der Studie unter

www.bosch-stiftung.de/jugendarbeitslosigkeit

OTS: Robert Bosch Stiftung GmbH

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/100848

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_100848.rss2

Pressekontakt:

Michael Herm

Pressereferent

Robert Bosch Stiftung

Telefon +49(0)711 / 460 84-29

Telefax +49(0)711 / 460 84-1029

presse@bosch-stiftung.de

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