Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EU/Finanzmarktregulierung
Stuttgart (ots) - Die neuen Regeln für den bisher weitgehend
regellosen Markt für Finanzprodukte bringen echte Fortschritte im
Bemühen, die Spekulation an den globalen Märkten auf ein erträgliches
Maß zurückzuführen und gerade Kleinanleger besser zu schützen, deren
Unwissenheit die professionellen Player bisher allzu leicht ausnutzen
konnten.
Größter Erfolg ist sicher die Eindämmung der exzessiven Zockerei
mit Nahrungsmittelkontrakten. Es wird in Zukunft klar ersichtlich
sein, wer welche Termingeschäfte mit künftigen Ernten tätigt - auf
dieser Basis werden dann erstmals Obergrenzen festgelegt. Das wird
helfen, die Lebensmittelpreise unter Kontrolle zu halten, die für
viele Menschen in Entwicklungsländern tatsächlich eine Frage von
Leben und Tod sind.
Das heißt aber nicht, dass auf den Finanzmärkten nun alles in
Butter wäre: Viele der Gesetze, die erhöhten
Eigenkapitalanforderungen für Banken etwa werden ihre Wirkung erst in
mehreren Jahren entfalten - so wie die nun beschlossene Neuregelung
für die Finanzproduktmärkte auch. Bei der Schaffung der Bankenunion
wird ebenfalls mit teils unerträglich langen Übergangsfristen
gearbeitet. Wirklich gut geschützt werden Steuerzahler, Kleinanleger,
Verbraucher und Bankkunden vielleicht im Jahr 2020 sein.
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