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OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V. / Dekkers: "In der Chemie geht es ...

Veröffentlicht am 08.12.2014, 12:44
Aktualisiert 09.12.2014, 11:49
OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V. / Dekkers: "In der Chemie geht es ...

n Dekkers: "In der Chemie geht es moderat aufwärts"

Frankfurt/Main (ots) -

Chemiekonjunktur 2014: Produktion und Umsatz legen leicht zu /

Beschäftigung weiter gestiegen / Investitionen von 7 Mrd. Euro

- Prognose 2015: Umsatz +1,5 %, Produktion +1,5 %, Preise -0,5 %

- Appell für mehr Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit

Deutschlands

Die deutsche chemische Industrie ist 2014 nach wechselhaftem

Geschäftsverlauf letztlich unter ihren Erwartungen geblieben: Bei

insgesamt verhalten steigender Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen

legten Produktion und Umsatz um 1,5 Prozent zu. Das Geschäft mit

Kunden im Ausland verlief enttäuschend. Im Inland hingegen setzte

Deutschlands drittgrößte Branche deutlich mehr Produkte ab als im

Vorjahr.

Ausblick: Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) rechnet

damit, dass sich die wirtschaftliche Stabilisierung in der Eurozone

2015 fortsetzt. Auch in den Märkten außerhalb Europas identifiziert

der VCI positive Signale. "Für das deutsche Chemiegeschäft wird es

auch im kommenden Jahr moderat aufwärts gehen", umriss VCI-Präsident

Marijn Dekkers vor der Presse die Erwartungen für die Branche. "Im

Inland können wir auf die stabile Nachfrage unserer Kunden aus dem

Industrienetzwerk vertrauen. In unserem wichtigsten Auslandsmarkt

Europa zieht die Nachfrage weiter an. Das Geschäft mit den USA

erweist sich als sehr gut. Damit dürften die Chemieausfuhren auch im

kommenden Jahr weiter zulegen. Allerdings bleiben die Wachstumsraten

mäßig", erklärte Dekkers. Mit einer raschen Belebung der

Geschäftslage rechnet der VCI in den kommenden Monaten nicht.

Prognose 2015: So geht die Branche vorsichtig optimistisch ins

neue Jahr. Auch für 2015 rechnet der VCI mit einem Zuwachs der

Chemieproduktion von 1,5 Prozent. Bei leicht sinkenden

Erzeugerpreisen (-0,5 %) könnte der Umsatz um 1,5 Prozent auf über

196 Milliarden Euro steigen. Dabei setzt der Chemieverband in

Frankfurt darauf, dass das Geschäft seiner rund 1.700

Mitgliedsunternehmen mit Kunden im Ausland etwas stärker wächst (+1,5

%) als im Inland (+1,0 %).

Das Chemiejahr 2014: Zahlen und Fakten

Beschäftigung: Trotz der geringen wirtschaftlichen Dynamik haben

die Chemieunternehmen erneut über 4.000 Arbeitsplätze aufgebaut. Die

deutsche Chemie beschäftigt aktuell 442.500 Mitarbeiter (+1 %).

Investitionen: Die Branche hat 2014 ihre Mittel für Sachanlagen

aufgestockt. Sie investierte im Inland mit gut 7 Milliarden Euro 2

Prozent mehr als im Jahr davor. Die Hälfte davon entfiel auf

Erweiterung der Produktionskapazitäten.

Umsatz und Preise: Bei rückläufigen Preisen (-1 %) konnte die

Chemie ihren Gesamtumsatz nur leicht ausweiten: Mit 193,6 Milliarden

Euro lag der Umsatz 1,5 Prozent höher als im Vorjahr. Der

Inlandsumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 77,8

Milliarden Euro.

Außenhandel: Der Auslandsumsatz wuchs insgesamt um 1 Prozent auf

115,8 Milliarden Euro. Dabei konnte das Geschäft mit den

NAFTA-Staaten kräftig ausgeweitet werden (+5,5 %). Insbesondere der

Handel mit Pharmazeutika lieferte positive Impulse. Die Ausfuhren in

die europäischen Staaten konnten nur leicht zulegen (+1,0 %). Trotz

der Krimkrise entwickelte sich der Umsatz mit den osteuropäischen

Ländern unterm Strich positiv (+2,0 %). Zwar waren die Chemie- und

Pharmaexporte in die Region Russland-Ukraine stark rückläufig

(Russland: -6 %, Ukraine: -20 %). In diese beiden Länder gehen aber

nur rund 4 Prozent der gesamten deutschen Chemieexporte (Anteil

Russlands: 3,3 %). Die Auswirkungen auf die deutsche Chemie hielten

sich dadurch in Grenzen.

Innovationsfähigkeit des Industrie- und Chemiestandortes stärken

Um den Industrie- und Chemiestandort wettbewerbsfähiger zu machen,

sieht VCI-Präsident Dekkers Handlungsbedarf der Politik auf zwei

Feldern: Für mehr Innovationsfähigkeit und bezahlbare Energie zu

sorgen. "Wer die Innovationskraft der chemischen Industrie nachhaltig

stärkt, fördert die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten

Industrienetzwerkes in Deutschland."

Dekkers erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung des VCI

nach der Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung in dieser

Legislaturperiode. Zwei Drittel der 34 OECD-Staaten gewährten einen

solchen Bonus bereits und stimulierten damit mehr Forschungsausgaben

ihrer Unternehmen und so mehr Wirtschaftswachstum. Er sprach sich

außerdem dafür aus, bessere steuerliche Anreize für Investoren von

Wagniskapital zu schaffen, indem sie zum Beispiel Verlustvorträge

ohne Einschränkung des Zeitrahmens und der Höhe vornehmen können.

"Wir müssen in Deutschland eine mutigere Gründerkultur etablieren,

damit junge Unternehmen ihre Ideen erfolgreich umsetzen können.

Vernünftige Vorschläge liegen auf dem Tisch. Die Politik muss sie nun

auch umsetzen."

Dringender Handlungsbedarf besteht aus Sicht des VCI in der

Bildungspolitik. Alle international vergleichenden Studien stellten

hier seit vielen Jahren eine erhebliche Schwäche Deutschlands fest.

Der Chemieverband spricht sich dafür aus,

mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern über alle Bildungsstufen

hinweg mehr Raum im Unterricht einzuräumen. An allen weiterführenden

Schulformen sollte, so der VCI, der Anteil

mathematisch-naturwissenschaftlicher Fächer an den Pflichtstunden von

derzeit 28 auf 33 Prozent erhöht werden. Das Ziel einer guten Bildung

und exzellenter Wissenschaft dürfe nicht an der dezentralen

Zuständigkeit der Bundesländer scheitern. "Die geplante

Grundgesetzänderung zur Beteiligung des Bundes an der Finanzierung

der Hochschulen ist deshalb ein richtiger Schritt. Auch für den

Bildungsbereich wäre diese Kooperation wünschenswert", betonte der

VCI-Präsident.

Plädoyer für einen Strategiewechsel in der Energie- und

Klimapolitik

Mit Blick auf die Höhe der Stromkosten plädierte VCI-Präsident

Dekkers für einen Strategiewechsel in der deutschen Energie- und

Klimapolitik. Trotz Entlastungsregelungen - die nur gut 140 von rund

2.000 Unternehmen in der Chemie erhalten - zahlt die Branche 2014

fast 1 Milliarde Euro an EEG-Umlage. Diese Belastung schultert im

Wesentlichen der Mittelstand. Der Vorschlag von Dekkers: "Mit einer

alternativen Finanzierung der Energiewende - zum Beispiel über den

Bundeshaushalt - könnten die Förderzusagen des EEG eingehalten

werden, ohne den Strompreis in die Höhe zu treiben."

Außerdem hält der VCI in der Klimaschutzpolitik eine engere

Abstimmung mit den Vorgaben aus Brüssel für notwendig. Nationale

Alleingänge machten kaum mehr Sinn. Das zeige sich am Beschluss des

Europäischen Rates, die Treibhausgase in der EU bis 2030 um 40

Prozent (Basis 1990) zu verringern. Das bedeutet für die Chemie im

Rahmen des Emissionshandels, dass sie zusätzlich zu ihrer Vorleistung

von bisher fast -50 Prozent eine weitere Reduktion um 22

Prozentpunkte auf eine Minderungsquote von 70 Prozent erbringen muss.

"Wir akzeptieren diese politische Vorgabe. Und wir wollen unseren

Beitrag dazu leisten. Gleichwohl sehen wir derzeit weder eine

technische noch eine wirtschaftliche Lösung, wie die deutsche

chemische Industrie dieses hochgesteckte Ziel erreichen könnte",

sagte Dekkers. Andere relevante CO2-Verursacher - zum Beispiel

Wohnen oder Verkehr - müssten in das System des Emissionshandels

einbezogen werden, um die Aufgabe Klimaschutz gerechter zu verteilen.

"Wenn es jedoch beim Status quo bleibt, wird in der deutschen Chemie

die Einschränkung der Produktion vermutlich der einzige Weg sein, der

Minderungsvorgabe der EU nachzukommen." Der VCI-Präsident richtete

daher den Appell an die politische Führung Europas, sich mit aller

Kraft dafür einzusetzen, dass bei der Weltklimakonferenz 2015 in

Paris ein globales Abkommen mit vergleichbaren

Reduktionsanforderungen verabschiedet werde. "Nur wenn es gelingt,

auch international alle wichtigen Emittenten einzubeziehen, laufen

die Belastungen nicht gegen die Wettbewerbsfähigkeit Europas.

Scheitern die Verhandlungen in dieser Hinsicht, wird die anhaltende

De-Industrialisierung in Europa weiter voranschreiten - vor allem vor

dem Hintergrund der niedrigen Energiepreise in den USA."

Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr

als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen

Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik,

Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den

Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie.

Die Branche setzte 2013 über 190 Milliarden Euro um und beschäftigte

rund 438.000 Mitarbeiter.

Alle Materialien zur Pressekonferenz finden Sie unter:

www.vci.de/presse Die einzelnen Infografiken stehen außerdem in

diversen Formaten zum Download bereit unter:

http://bit.ly/vci-infografiken

OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V.

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/12523

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_12523.rss2

Pressekontakt:

Kontakt: VCI-Pressestelle

Telefon: 069 2556-1496

E-Mail: presse@vci.de

nn

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