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Veröffentlicht am 18.05.2013, 20:51
BERLINER MORGENPOST: Wir sind die Streber - gut so! Florian Eder über

Deutschlands Ansehen in den Euro-Krisenländern

Berlin (ots) - Den Deutschen hat halb Europa gerade bescheinigt,

dass sie nach drei Jahren Schulden-, Wirtschafts-, Euro-Krise ganz

anders wahrgenommen werden, als sie selbst das zu verdienen meinen.

Als Egoisten nämlich, als arrogant und unsensibel, das belegt eine

Umfrage der Forscher von Pew Research. Die Nöte der anderen

interessieren uns nicht, solange die deutsche Wirtschaft brummt? Ganz

falsch, sagen da die Deutschen: Die Geschmähten, ebenfalls befragt,

halten sich selbst für das mitfühlendste Volk Europas.

Man könnte die unterschiedlichen Befindlichkeiten einfach so

stehen lassen. Doch die Vorurteile - von faulen Südeuropäern, vom

egoistischen Norden - haben längst in die Euro-Rettungspolitik

Eingang gefunden. Das Bild von den eigennützigen Deutschen zeichnen

ja nicht nur Straßenumfragen, es ist auch recht präsent bei

Frankreichs Regierungspartei. Die Frage ist also: Was machen wir

Deutschen daraus? Den anderen entgegenkommen, ihnen zu gefallen

suchen - oder für die eigene Position werben? Uns Geschmähten wird

nicht viel übrig bleiben, als uns für Letzteres zu entscheiden: Wir

werden es aushalten müssen, nicht recht gemocht zu werden. Das ist

das Dilemma des Strebers. Er ist unbeliebt, mag er sich selbst auch

für großzügig halten, weil er andere abschreiben lässt.

Deutschland ist die Ausnahme: am Arbeitsmarkt, der sich im Rest

Europas eher bedenklich entwickelt, beim Wirtschaftswachstum ebenso.

Das schafft vielleicht Neid, sicher aber die Erwartung, die Deutschen

sollten sich nicht so haben: Warum der Widerstand gegen 'mehr

Solidarität'? Ihr könnt es euch doch leisten! Unsinn ist das. Und mit

dem Schlagwort Solidarität wird nur die Eigenverantwortung verwischt.

Die Bundesregierung antwortet auf solche Vorwürfe, indem sie gern die

Grenzen des geltenden EU-Vertrags beschwört. Doch laufen all die

Forderungen auf eines hinaus: Deutschland soll bremsen, damit die

anderen aufholen können. Darauf aber kann sich dieses Land nicht

einlassen, es ist nicht in seinem Interesse und auch nicht in dem

Europas.

Dabei kann es doch so schwer nicht sein, für eine Kultur der

Leistung zu werben. Steht er nicht mehr für Leistung, dann ist der

Streber kein Primus mehr, sondern wird als armes Würstchen belächelt.

In Klassenzimmern herrscht ein unbarmherziges Gespür für

Anbiederungsversuche. Frankreich erlebt das gerade: Der historische

Klassensprecher der EU hat sich selbst marginalisiert. Denn er hat

sein Defizit laufen lassen und die industrielle Grundlage des

Wohlstands geschwächt, hat Reformen aufgeschoben und tut es immer

noch. Frankreich reiht sich in Südeuropa ein. Die Verbrüderung mit

den Ländern, die ähnlich viel aufzuholen haben, schafft vielleicht

Kumpanen in der letzten Reihe, aber sie schwächt anderswo Einfluss

und Ansehen. Denn letztlich wissen alle, dass wuchernde Verschuldung

und Reformstau die Leistung schwächen und Vertrauen untergraben.

Das Paradoxe ist: Europa versteht den Sinn der Konsolidierung,

gibt das aber nur unter Zwang zu. Von einer 'Erfolgsgeschichte'

spricht heute zum Beispiel Griechenlands Regierungschef und meint das

vergangene Jahr. Es ist ihm gelungen, Vertrauen wiederherzustellen.

Durch echtes Sparen.

Originaltext: BERLINER MORGENPOST

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Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/2591-73650

bmcvd@axelspringer.de

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