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Veröffentlicht am 15.05.2012, 21:07
Börsen-Zeitung: Angst, Kommentar zum Scheitern der Versuche, eine

griechische Regierung zu bilden, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Man kann es einerseits so sehen: Die

Staatsschuldenkrise in Europa hat seit zwei Jahren so viele

dramatische Wendungen und gefährliche Zuspitzungen überstanden, dass

die Euro-Regierungen gewiss auch die Prüfung meistern, die ihnen

gerade das griechische Volk aufgibt. Immer wieder schien in den

vergangenen zwei Jahren die Lage aussichtslos - nach dem Wahlerfolg

der Basisfinnen, der Blockade durch eine slowakische Partei, den

Vorbehalten im Bundestag oder auch während des Höhenflugs

italienischer und spanischer Anleiherenditen im Herbst. Man könnte

sich daher auf den Standpunkt stellen: Es wird schon irgendwie gut

gehen.

Man kann es andererseits aber auch so betrachten: Wer einen

ständigen Balanceakt am Abgrund versucht, stürzt irgendwann ab. Dass

der Anpassungsprozess für die Krisenstaaten schwierig werden würde,

war absehbar - Konflikte waren deshalb programmiert. Schließlich

haben bislang alle Milliardenhilfen einen Preis: Konditionalität. Wer

Unterstützung will, der muss dafür auch einen strengen Reform- und

Sparkurs ertragen. Dass wiederum dieser Druck Widerstand bei den

Betroffenen provoziert und Euroland eine Dauerkontroverse über Sparen

und Wachsen beschert, kann nicht überraschen.

Jetzt indes erreicht der Streit und das mit ihm verbundene Risiko

eine neue Dimension. Denn anders als bisher müssen Europas

Regierungen nicht mehr ihre Amtskollegen auf die Spur bringen,

sondern die Bürger vom Sinn und Zweck der Rettungsstrategie

überzeugen. In dieser schwierigen Lage bemühen sich Europas

Finanzpolitiker zu Recht um eine Zuspitzung: Spielraum für echte

Neuverhandlungen gibt es nicht - allein schon wegen des IWF, der sich

querstellen würde. Also heißt die Wahl: Entweder sparen und

reformieren - oder die Mitgliedschaft im Club riskieren. Ein Drittes

gibt es nicht.

Das ist keine gemeine Drohung und keine plumpe Angstmache. Die

Angst ist nämlich längst da. An den Märkten, die verunsichert sind,

ob Hellas überhaupt noch zu retten ist. In den Euro-Staaten, die

Sorgen haben, dass Euroland längst nicht so immun ist gegen

Ansteckungsgefahren, wie sie es selbst behaupten. Die entscheidende

Frage freilich ist: Wie groß ist die Angst der Griechen selbst vor

einem Abschied aus dem Währungsbund? Genau auf diese Angst stützt

sich letztlich die Hoffnung all derer, die auf eine Zukunft

Griechenlands im Euro hoffen. Das ist wenig. Allerdings wäre es

voreilig, jetzt schon zu sagen, das ist nicht genug.

(Börsen-Zeitung, 16.5.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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