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Veröffentlicht am 15.05.2013, 19:51
Börsen-Zeitung: Der Risikopatient, Kommentar zu den

Bereinigungsmaßnahmen bei ThyssenKrupp, von Andreas Heitker.

Frankfurt (ots) - Bei ThyssenKrupp scheint der Schrecken sich doch

noch einem Ende zu nähern. Die jetzt verbuchte Abschreibung von fast

700 Mill. Euro auf die unglückseligen Stahlwerke in Brasilien und den

USA sollte die endgültig letzte vor dem Verkauf der Sparte sein. Mit

einer Veräußerung, die wohl kurz bevorsteht, würde ThyssenKrupp den

größten Hemmschuh für die weitere Entwicklung abstreifen. Das

Abenteuer in Übersee hat viel Geld verbrannt, Milliarden an

Wertberichtigungen gekostet und den Konzern an den Rand des Ruins

gebracht. Das Aufatmen, sollte die Trennung endlich gelingen, wäre

auch auf Investorenseite unüberhörbar.

Damit wäre viel, aber noch längst nicht alles gewonnen. Denn am

Markt gilt ThyssenKrupp als Risikopatient, dem bei seiner Gesundung

auch noch weitere Gefahren drohen. Allen voran sind die

Kartellprobleme, in die sich der Konzern verstrickt hat, noch längst

nicht ausgestanden. Ungeachtet dessen, was das Amnestieprogramm für

Mitarbeiter, das zurzeit läuft und bei der Aufdeckung von

Compliance-Verstößen helfen soll, noch zutage fördert - bereits die

ohnehin bekannten Fälle werden teuer. Für die Beteiligung am

Schienenkartell hat ThyssenKrupp gut 200 Mill. Euro zurückgestellt.

Aber das Kartellamt ermittelt seit Februar auch noch wegen

möglicherweise wettbewerbswidriger Preisabsprachen bei

Stahllieferungen für die deutsche Autoindustrie. Was hier noch droht,

ist zurzeit kaum abzuschätzen.

Das Führungsteam um Vorstandschef Heinrich Hiesinger versucht seit

Monaten, ThyssenKrupp offenere und transparentere Strukturen zu

verpassen und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu verbessern.

Unterstützung bei den Umwälzungen, die auch mit einem Stellenabbau

verbunden sind, kommt sowohl vom Großaktionär, der Krupp-Stiftung,

als auch von der Arbeitnehmerseite, was beides nicht zu gering zu

schätzen ist. Der Vorstand sollte jetzt versuchen, auch die zögernden

Investoren wieder mit ins Boot zu holen.

Dazu müsste er ihnen aber erst einmal klar sagen, dass

ThyssenKrupp zur weiteren Gesundung auch eine Kapitalerhöhung

benötigt. Die Fehler der Vergangenheit haben die Eigenkapitalquote

mittlerweile unter 10% gedrückt, was kaum eine zukunftsfähige Basis

ist. Natürlich, Anleger reagieren äußerst sensibel auf das Thema

Kapitalerhöhung. Als kürzlich diesbezügliche Gerüchte aufkamen,

verlor ThyssenKrupp gleich ein Fünftel des Börsenwertes. Aber offene

Worte des Vorstands wären auch in diesem Fall viel wert.

(Börsen-Zeitung, 16.5.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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