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Veröffentlicht am 24.09.2012, 19:21
Börsen-Zeitung: Der überschätzte Hebel, Kommentar zur erneut

aufgekommenen Diskussion um die Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms,

von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Es gibt wohl kein anderes Instrument der

Finanztechnik, das so lebhafte Diskussionen auslöst wie der Hebel.

Einige seiner Befürworter wittern in ihm die Möglichkeit zur

wundersamen Geldvermehrung, manche Kritiker wähnen in ihm eine fiese

List der Politik, um sich unbegrenzt am Geld des Steuerzahlers

bedienen zu können.

Natürlich haben weder die einen noch die anderen Recht. Im Grunde

wird der Hebel nämlich von beiden Seiten überschätzt. Die

Begeisterung über die vermeintliche Lösung aller staatlichen

Finanzierungsprobleme ist ebenso unangebracht wie die Schnappatmung

und Empörung über den angeblich offensichtlichen Betrug am

Wahlbürger.

Vor diesem Hintergrund sind zwei Argumente, die öfter zu hören

sind, irreführend. Einerseits ist es allenfalls die halbe Wahrheit,

wenn die Verfechter der Hebelung beschwören, am Einsatz der

Steuerzahler ändere sich ja nichts. Das stimmt zwar mit Blick auf das

Volumen - 190 Mrd. Euro bleiben 190 Mrd. Euro. Aber

selbstverständlich steigt das Ausfallrisiko, wenn mit diesem Geld

nicht Staatsanleihen von Euro-Partnern gekauft, sondern

Erstverlust-Tranchen übernommen oder Teilverluste anderer Investoren

abgesichert werden.

Andererseits irren die Kritiker, wenn sie behaupten, die privaten

Investoren könnten auf Staatskosten Trittbrett fahren, ihnen würde

das Risiko komplett abgenommen. Nein. Das wäre nur der Fall, wenn der

Hebel eins wäre - und dann könnte man ihn sich ja sowieso sparen.

Sehr schnell wird deutlich: Die Frage, ob ein Hebel sinnvoll ist

oder nicht, verlangt einen unaufgeregteren, zweiten Blick. Gegen den

Hebel spricht, dass Steuergeld noch mehr ins Feuer gestellt wird. Für

den Hebel indes lässt sich ins Feld führen, dass private Investoren

mitbeteiligt werden, was eine spätere vollständige Rückkehr des

Euro-Staats an den Markt erleichtert.

Als der Hebel im vergangenen Herbst diskutiert wurde, ging es vor

allem darum, besorgte Investoren zu beruhigen, die fürchteten, die

Kapazitäten würden nicht reichen. Das ist heute anders. Nach den

Staatsanleihe-Ansagen der Europäischen Zentralbank hat die Angst der

Investoren nachgelassen, die Feuerkraft des Euro-Krisenmanagements

werde nicht ausreichen.

Damit ist die Voraussetzung gegeben, um ohne akuten Druck der

Finanzmärkte über Sinn und Unsinn des Hebelns zu diskutieren und

darüber politisch zu entscheiden. Jedenfalls kann man sich dieses Mal

den Glaubenskrieg von damals sparen, ob denn nun ein Faktor drei oder

ein Faktor vier realistisch sei.

(Börsen-Zeitung, 25.9.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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