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Veröffentlicht am 26.10.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Die Korrekturrisiken steigen, Marktkommentar von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - In angeschlagener Verfassung haben sich die

Risiko-Assets am Freitag ins Wochenende verabschiedet. Sie sind von

zwei Faktoren, die die Marktteilnehmer verunsichern, in die Zange

genommen worden. Dadurch wurden die mit den Notenbankenhilfsmaßnahmen

verbundenen Hoffnungen zurückgedrängt. So hat sich in der gerade

abgelaufenen Woche die Schuldenkrise des Euroraums als

Belastungsfaktor zurückgemeldet. Griechenland sorgte mit den

widersprüchlichen Aussagen zu den dringend benötigten Hilfszahlungen

für Nervosität. Schlimmer noch: Neue Horrormeldung machten deutlich,

wie hoffnungslos die Lage des Landes ist. Der zusätzliche

Finanzbedarf soll, wie Agenturen berichten, nun bei rund 30 Mrd. Euro

liegen, und der Internationale Währungsfonds geht davon aus, dass die

Hellenen ihr Verschuldungsziel deutlich verfehlen werden. Statt wie

vereinbart 120% wird der Schuldenstand im Jahr 2020 bei 136% des

Bruttoinlandsprodukts erwartet, und selbst diese Schätzung fußt auf

sehr optimistischen Voraussetzungen.

Berichtssaison verunsichert

Der zweite Faktor, der die Stimmung eintrübte, ist die

Berichtssaison. Zwar gibt es durchaus auch positive Überraschungen,

etwa durch SAP oder sogar Facebook. Insgesamt spiegelt die

Berichterstattung sowohl in Asien als auch in Europa und Nordamerika

die Verlangsamung der Weltwirtschaft deutlich wider. Hinter den

Erwartungen zurückbleibende Ergebnisse, kassierte bzw. reduzierte

Prognosen, skeptische Ausblicke auf das nächste Jahr und umfangreiche

Stellenkürzungen prägen derzeit das Bild. So schockte z.B. der

US-Chemiekonzern Dupont den Markt mit schwachen Quartalszahlen, einer

um rund ein Viertel gesenkten Ergebnisprognose und der Ankündigung,

1500 Stellen abzubauen. Im Stahlsektor beunruhigte die südkoreanische

Posco mit einem um 25% gesunkenen Ergebnis und der dritten

Reduzierung der Erlösprognose in diesem Jahr die Gemüter.

Bei den europäischen Unternehmen sorgten die Autohersteller für

Negativschlagzeilen. Der starke Absatzeinbruch hat Peugeot

veranlasst, Hilfe beim französischen Staat zu suchen, Daimler

schockte mit einer erneuten Prognosekappung, und Renault senkte am

Freitag ihr Absatzziel. Hinzu kamen die vom US-Autohersteller Ford

angekündigten Werksschließungen auf dem europäischen Kontinent. Auch

die Konjunkturdaten bereiteten wenig Grund zur Freude. Zwar ist der

chinesische Einkaufsmanagerindex zum dritten Mal in Folge gestiegen.

Am Mittwoch wurden die Marktteilnehmer jedoch von dem erneuten

Rückgang des Ifo-Index verschreckt. Der Dax verlor innerhalb von 30

Minuten 55 Zähler auf sein Wochentief von 7121 Punkten.

Das alles ist Wasser auf den Mühlen derjenigen, die schon seit

einiger Zeit eine Korrektur am Aktienmarkt voraussagen, und die

Chancen, dass sie Recht bekommen, sind merklich gestiegen. Die DZ

Bank ist überzeugt, dass der Dax wieder unter die Marke von 7000

zurückfallen wird. 'Angesichts der bisher schon erreichten

Jahresentwicklung sind wir unverändert der Ansicht, dass

Konsolidierungsbedarf besteht, weil die Aktienkurse die

zwischenzeitlich erfolgte Reduktion der Gewinnschätzungen nicht

abbilden.' Im Dax belaufe sich die Reduktion gegenüber den jeweiligen

Maximalwerten im Frühjahr auf 5% bis 8%, im Euro Stoxx 50 sogar auf

17%.

Mehr als eine moderate Korrektur zeichnet sich derzeit aber nicht

ab. Denn die umfangreichen Hilfsmaßnahmen der Notenbanken bzw. die

damit verbundenen Hoffnungen der Marktteilnehmer federn den

Aktienmarkt nach unten ab. Zudem reduzieren die Prognosesenkungen der

Unternehmen das Enttäuschungspotenzial im nächsten Jahr. 'Das nun

ermäßigte Niveau der Gewinnerwartungen', so die DZ Bank, 'macht nach

unserer Einschätzung größere Enttäuschungen unwahrscheinlich. Die

vielfach initiierten Spar- und Restrukturierungsprogramme dürften den

Grundstein dafür legen, dass die berichteten Unternehmenszahlen ab

dem kommenden Jahr wieder besser werden.'

Zudem bleibt es trotz der jüngsten Irritationen um Griechenland

dabei, dass die Schuldenkrise als Risikofaktor für den Aktienmarkt

entschärft worden ist. Durch die in Aussicht gestellten

Staatsanleihekäufe der Europäischen Zentralbank ist die Gefahr des

Auseinanderbrechens der Währungsunion für die absehbare Zukunft

gebannt. Und auch um Griechenland wird wahrscheinlich bald wieder

Ruhe einkehren. Angesichts der bisher gezeigten Bereitschaft, den

Euro um jeden Preis zu erhalten bzw. zu schützen, wäre es

verwunderlich, wenn das Land nun fallen gelassen würde.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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