😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Die Krise nährt die Krise, Kommentar ...

Veröffentlicht am 13.05.2013, 21:17
Börsen-Zeitung: Die Krise nährt die Krise, Kommentar zum

Jahresabschluss des deutschen Bankenrettungsfonds Soffin, von Bernd

Wittkowski.

Frankfurt (ots) - Der deutsche Bankenrettungsfonds Soffin erstmals

in einem kompletten Jahr in der Gewinnzone, die Liquiditätsgarantien

binnen Jahresfrist um fast neun Zehntel zurückgeführt, Ausfälle

Fehlanzeige - sechs Jahre nach ihrem Beginn ist die Finanzkrise

offenbar vorbei, die Steuerzahler können aufatmen!

Schön wär's. Gewiss ist es eine gute Nachricht, wenn der 2008

einen Monat nach dem krachenden Bankrott der US-Investmentbank Lehman

Brothers ins Leben gerufene Soffin einen ansehnlichen Überschuss

ausweist. Mehr als eine Momentaufnahme ist das Zahlenwerk der

Bankenretter indes nicht. Das gilt zwar grundsätzlich für jeden

Jahresabschluss. In diesem Fall ist die Diskrepanz zwischen Schein

und Sein jedoch besonders augenfällig. So hat der Soffin im ersten

Quartal 2013 im Rahmen seiner Ausgleichsverpflichtung weitere

Verluste der Bad Bank der Hypo Real Estate, einer Anstalt mit dem

schönen Namen FMS Wertmanagement, in Höhe von 7,3 Mrd. Euro vorzeitig

getilgt. Damit soll keineswegs gesagt sein, dass die vom

Bundesfinanzministerium überwachte Finanzmarktstabilisierungsanstalt

(FMSA), die den Soffin verwaltet, die Bilanz des Fonds per Ultimo

2012 frisiert hätte, etwa mit Blick auf die Bundestagswahl. Aber wenn

man sich vergegenwärtigt, welche Löcher bei Altfällen wie Hypo Real

Estate und WestLB zu stopfen sind - mögen dafür auch zumindest

teilweise Rückstellungen gebildet worden sein - oder im Zuge der

Abwicklung der Bad Banks noch aufreißen könnten, kann vom Ende der

Finanzkrise und von einem Aufatmen der Steuerzahler wirklich nicht

die Rede sein. Ganz zu schweigen von den bisher aufgelaufenen

Verlusten.

Und leider ist es so, dass die Krise weiterhin die Krise nährt:

die Staatsschuldenkrise die Bankenkrise und umgekehrt.

Vertrackterweise erscheint obendrein manch gut gemeinter Versuch zur

Bewältigung der aktuellen Krise geeignet, den Keim für die nächsten

Kalamitäten zu legen. So sollen Niedrig-, Null- und bald womöglich

gar Negativzinsen der EZB Banken und Staaten bei der Überwindung

ihrer Probleme helfen. Ausgerechnet diese säkulare Geldpolitik ist es

aber, die erkennbar immer mehr Banken in die Bredouille bringt. Sich

das Geld für lau bei der Notenbank holen und es in der

Euro-Peripherie anlegen, während schon über den nächsten

Schuldenschnitt für Griechenland orakelt wird, kann ja auch nicht die

Lösung sein. Manche Bank und Versicherung, die lieber auf der

sicheren Seite bleibt, hält das bizarre Zinsniveau aber nicht mehr

lange durch. Dem erfreulichen Jahresabschluss des Soffin könnten

mithin schlechtere folgen.

(Börsen-Zeitung, 14.5.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.