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Veröffentlicht am 04.01.2013, 19:31
Aktualisiert 04.01.2013, 19:32
Börsen-Zeitung: Dollar auf der Überholspur, Börsenkommentar

'Marktplatz', von Christopher Kalbhenn.

Frankfurt (ots) - Von der Stärke, die der Euro zum Jahresbeginn

gezeigt hat, ist bereits zum Schluss der gerade beendeten Woche

nichts mehr übrig geblieben. War die Währung nach dem Kompromiss im

US-Haushaltsstreit von der sich verstärkenden Risikobereitschaft noch

bis auf 1,33 Dollar und damit bis in die Nähe des vor Weihnachten

erreichten Achtmonatshochs getrieben worden, lag sie am Freitagabend

nur noch bei 1,3040 Dollar. Kurzzeitig war sie sogar schon unter die

Schwelle von 1,30 Dollar abgetaucht. Neben der wieder einsetzenden

Verunsicherung um die amerikanischen Staatsfinanzen war vor allem das

Protokoll der zurückliegenden Zinssitzung der US-Notenbank Fed vom

11. und 12. Dezember für die Bewegung verantwortlich.

Das Dokument erwischte die Akteure mit der Information auf dem

falschen Fuß, dass im Offenmarktausschuss der Fed erhebliche Bedenken

hinsichtlich des Nutzens und potenzieller Risiken der Anleihekäufe

der Notenbank bestehen und mehrere Gremienmitglieder dafür eintreten,

die Käufe bereits deutlich vor dem Jahresende substanziell zu

reduzieren oder sogar ganz einzustellen. Damit ist ein wichtiger

Baustein im Szenario der Marktteilnehmer - bis zum Jahresende

anhaltende Anleihekäufe der Fed - ins Wanken geraten. Dies schlug

nicht nur am Devisenmarkt hohe Wellen. So zogen die Renditen der

US-Staats- und auch der Bundesanleihen deutlich an und der Goldpreis

sackte auf den niedrigsten Stand seit viereinhalb Monaten ab.

Das Ende der Anleihekäufe mag nun einige Monate früher kommen als

bisher angenommen. Von einer grundlegenden Kehrtwende der Fed bzw.

einem frühzeitigen Ende der ultralockeren Geldpolitik kann jedoch

keinesfalls geredet werden. Selbst wenn die Zentralbank die Käufe

bereits Mitte des Jahres komplett einstellen sollte, so argumentiert

die Bank Barclays, wird sie bis dahin noch Papiere für rund 460 Mrd.

Dollar erwerben, was für deutlich niedrigere Anleiherenditen spreche.

Das britische Institut geht weiterhin davon aus, dass die Fed im

zweiten Halbjahr dazu übergehen wird, ihre Käufe allmählich zu

reduzieren. Vor allem aber haben die US-Währungshüter in keiner Weise

an der Planung gerüttelt, dass die Nullzinspolitik bis zum Jahr 2015

beibehalten wird.

Dennoch sind die kritischeren Töne aus der Fed bezüglich der

Anleihekäufe ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass der Dollar in

diesem Jahr zu den stärkeren Valuten unter den

Industrieländerwährungen zählen wird. Er profitiert nicht nur von

seinem Status als Fluchtwährung. Vielmehr spielen ihm zunehmend die

Wachstums- und Zinsdifferenzen in die Hände. So erwarten zum Beispiel

die Volkswirte der Citigroup für das Bruttoinlandsprodukt der USA ein

Wachstum von 1,6%. Für Deutschland und Japan werden lediglich

Wachstumsraten von 0,5% und 0,7% und für den Euroraum ein Rückgang

der Wirtschaftsleistung um 0,7% vorausgesagt.

Zwar verharrt der US-Leitzins voraussichtlich bei 0,25%. Trotzdem

wird sich die Differenz zum Euroraum zugunsten des Dollar verändern.

Die Citigroup rechnet mit zwei Leitzinssenkungen der Europäischen

Zentralbank von 0,75% auf 0,25%. Für die Rendite der zehnjährigen

amerikanischen Staatsanleihen prognostiziert das Institut einen

Anstieg auf 2,5% (derzeit 1,93%), für die Verzinsung zehnjähriger

Bundesanleihen dagegen mit 1,5% (aktuell 1,54%) Stagnation.

Allerdings sind vorübergehende Korrekturen einzukalkulieren. Das

gilt insbesondere im Vergleich zur japanischen Währung. Nach dem

Fed-Protokoll hat der Dollar am Freitag in einem Zug die Schwellen

von 87 und 88 Yen überstiegen und bei 88,11 Yen den höchsten Stand

seit dem Juli 2010 erklommen. Seit dem September 2012 hat die Währung

gegen den Yen um nahezu 15% zugelegt.

Trotz des kurzfristigen Korrekturbedarfs unterstreicht das

Protokoll jedoch das Aufwärtspotenzial der amerikanischen Währung

gegenüber dem Yen. Denn die Vorbehalte von Mitgliedern des

Offenmarktausschusses gegen den ultralockeren geldpolitischen Kurs

erfolgen in einer Phase, in der der neue japanische Premierminister

Shinzo Abe die Währungshüter des fernöstlichen Landes drängt, monetär

Vollgas zu geben mit dem erklärten Ziel der Reflationierung und der

fortgesetzten Abwertung der eigenen Landeswährung. Aus historischer

Sicht besteht hier durchaus noch Potenzial. In den Jahren 2007 und

2002 erreichte der Dollar noch Höchstkurse von 124 und 135 Yen. Der

Greenback wird auf der Überholspur bleiben.

(Börsen-Zeitung, 5.1.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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