😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Im Rahmen des Mandats, Kommentar zu den ...

Veröffentlicht am 13.09.2012, 20:26
Börsen-Zeitung: Im Rahmen des Mandats, Kommentar zu den jüngsten

Ankündigungen der US-Notenbank zum Aufkauf von Anleihen, von Stephan

Balling.

Frankfurt (ots) - Sehr einfallsreich ist es natürlich nicht, wie

die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) derzeit agiert. Ihr Motto

lautet: Der Wirtschaft geht es schlecht? Gut, dann drucken wir halt

Geld, wird schon helfen. Wir lassen die Zinsen noch bis mindestens

Mitte 2015 nahe null und kaufen kräftig neue Anleihen. Nur: Bisher

hat diese Medizin nicht so recht geholfen. Trotz der Käufe von

Staats- und Hypothekenanleihen bleibt die Konjunktur schwach, die

Arbeitslosigkeit hoch. Immerhin hält sich die Inflation in Grenzen;

sie lag zuletzt wieder deutlich unter der Fed-Zielmarke von 2%.

Die Fed hat ihre Bilanzsumme seit der Pleite von Lehman Brothers

auf 2,9 Bill. Dollar fast verdreifacht. Sie hält allein für 1,6 Bill.

Dollar amerikanische Staatsanleihen auf ihren Büchern. Das entspricht

mehr als 10% der gesamten US-Schulden. Damit ist die Fed der größte

Gläubiger der US-Regierung - vor China. Zum Vergleich: Die

Europäische Zentralbank (EZB) hat bisher für 210 Mrd. Euro

europäische Staatsbonds gekauft und damit gerade mal 2,6% der

Bruttoschulden Eurolands auf ihrer Bilanz.

Allerdings kaufte die Fed bisher vor allem die sichersten und

liquidesten Assets am Markt, also Anleihen des US-Zentralstaats. Die

EZB tut genau das Gegenteil. Sie will ausgerechnet jene Papiere

kaufen, die am Markt als hochriskant gelten, also die Bonds der

Euro-Krisenländer. Die Fed verteilt nicht zwischen den Steuerzahlern

etwa Kaliforniens und Texas um. Deren Staatsschulden fasst sie nicht

an. Die EZB dagegen lastet den deutschen Steuerzahlern das Risiko

spanischer Staatsbonds auf.

Die Gefahr ist, dass ein Krisenland am Ende doch noch einen

Default hinlegt. Dann haftet der deutsche Steuerzahler für die

Papiere auf der EZB-Bilanz mit 27%. Sollte an einer solchen Pleite

die Währungsunion zerbrechen, könnte der Schaden über die

Target-2-Salden sogar noch deutlich größer werden. In den USA ist das

anders, dort wird - wenn überhaupt - einzelnen Bundesstaaten

fiskalpolitisch geholfen, also per Parlamentsbeschluss. Damit wird

der Grundsatz 'No Taxation without Representation' geachtet. Die EZB

dagegen schert sich kaum noch um solche demokratischen Grundwerte.

Letztlich sind ihre Käufe Fiskalpolitik. Doch dafür verfügt sie über

keine demokratische Legitimation.

Sicher, auch die Fed-Politik ist kritikwürdig. Eine Flut billigen

Geldes löst Strukturprobleme einer Volkswirtschaft nicht, weder in

Europa, noch in Asien, noch in Amerika. Aber immerhin werden in den

USA die Grundsätze der Gewaltenteilung respektiert. Als Europäer wäre

man damit mittlerweile schon zufrieden.

(Börsen-Zeitung, 14.9.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.