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Veröffentlicht am 14.09.2012, 20:21
Börsen-Zeitung: Mehr als ein Strohfeuer, Börsenkommentar 'Marktplatz',

von Dieter Kuckelkorn.

Frankfurt (ots) - Man darf und man sollte seine Bedenken äußern

hinsichtlich der Gefahren und negativen Implikationen der jüngsten

Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve und der

Europäischen Zentralbank (EZB), mit denen sich diese in ein durchaus

gefährliches Fahrwasser wagen. Die primär auf Renditeerwartungen

ausgerichtete Sichtweise der Märkte ist indes eine andere: Mit Blick

auf die kurz- bis mittelfristig spürbare, das Kursniveau antreibende

Wirkung und unter Ausklammerung der eher langfristigen Risiken haben

die Anleger den Zentralbanken lautstark applaudiert. So eilt der Dax

derzeit von Jahreshoch zu Jahreshoch. Mit einem Niveau von mehr als

7400 Punkten ist er inzwischen auf einem Niveau angelangt, das er

zuletzt im Juli 2011 gesehen hatte. Stark profitiert hat auch der

Euro. Er stand am Freitag oberhalb von 1,31 Dollar. Wer hätte das im

Juli gedacht, als die Gemeinschaftswährung fast bis auf 1,20 Dollar

abgesackt war?

Als eine 'geldpolitische Bazooka' qualifizieren die Analysten der

Helaba das neue Bondkaufprogramm Outright Monetary Transactions

(OMT), mit die Notenbank der Eurozone Staatsanleihen der

Krisenstaaten in der Laufzeit von ein bis drei Jahren kaufen will.

Zudem sprechen sie von einem 'zumindest kurzfristigen

Befreiungsschlag' und lassen damit das Unbehagen durchklingen, das

auch viele Beobachter haben. Es besteht nämlich die Gefahr, dass die

Käufe der EZB den Druck von den Politikern der Krisenstaaten nehmen,

ihre Länder mit weitgehenden Strukturmaßnahmen zukunftsfähig zu

machen. Auf diese Weise könnte die Krise perpetuiert werden, was

natürlich langfristig auch auf die Märkte durchschlagen würde.

Bis sich derartige Gefahren manifestieren, wird allerdings noch

recht viel Zeit vergehen. Kurzfristig sieht es beispielsweise für

Aktien dagegen außerordentlich freundlich aus: Wie die Analysten der

Credit Suisse (CS) anmerken, haben die im US-Benchmarkindex Standard&

Poor's 500 zusammengefassten Aktien auf die beiden bisher erfolgten

Quantitative-Easing-Maßnahmenpakete der Fed (inoffiziell QE1 und QE2

genannt) mit Kursausschlägen von 10 bis 15% in den ersten sechs

Wochen nach der Bekanntgabe reagiert. Und nach dem Auslaufen der

Programme hat es noch vier bis fünf Wochen gedauert, bis Verluste

einsetzten. Ähnlich positive Effekte sind auch jetzt zu erwarten.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass weder das europäische OMT noch

amerikanische QE3 begrenzt sind. War QE1 auf 1,4 Bill. Dollar und QE2

auf 600 Mrd. Dollar begrenzt, so heißt es nun lediglich seitens der

Fed, man werde jeden Monat für 40 Mrd. Dollar kaufen, solange sich

der Ausblick für den US-Arbeitsmarkt nicht signifikant verbessert.

Somit könnte der ausgelöste Aufwärtstrend diesmal recht lange

anhalten. Allerdings wirft die Fed diesmal geringere Summen in die

Waagschale: Bei QE1 waren es nach CS-Berechnungen 140 Mrd. Dollar im

Monat und bei QE2 rund 75 Mrd. Dollar. Aktuell kommt jedoch noch

'Operation Twist' hinzu, bei der die Fed pro Monat langfristige

US-Staatspapiere im Volumen von 85 Mrd. Dollar kauft und kurzfristige

Treasuries abstößt.

Dafür, dass die aktuelle Marktreaktion mehr als ein Strohfeuer

ist, spricht auch die Perspektive, dass es zum Jahresende zu

konzertierten quantitativen Stützungsmaßnahmen der großen Notenbanken

kommen könnte. So glaubt man bei CS, dass die Bank von England noch

vor dem Jahresende Maßnahmen im Volumen von weiteren 50 Mrd. Pfund

beschließt, die Schweizerische Nationalbank weiter unter großem

Einsatz eine zu hohe Bewertung des Franken unterbindet und dass in

Japan der politische Druck hinsichtlich einer Reflationierung der

Volkswirtschaft zunimmt.

Was den Aktienmarkt betrifft, so gehen viele Analysten davon aus,

dass in diesem Umfeld zyklische Werte weiter die Nase vorn haben - so

wie sie auch schon in den vergangenen Handelstagen ganz oben auf den

Kurslisten standen. Profitieren sollten auch Titel, die auf die

Immobilienmärkte ausgerichtet sind, weil Realwerte ebenfalls von der

Flutung der Märkte mit Liquidität profitieren.

Chancen werden zudem bei Gold gesehen. Der Preis des Edelmetalls

hat sich schon längst von seinen Tiefs aus dem Frühsommer gelöst.

Viele Analysten glauben, dass er sich wieder in Richtung der Marke

von 2000 Dollar je Feinunze und damit neuer Rekordhochs bewegen wird.

(Börsen-Zeitung, 15.9.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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