Börsen-Zeitung: Missliche Lage, Kommentar zur Leasing-Branche von
Christiane Lang
Frankfurt (ots) - Ein bisschen riecht es nach Verzweiflung. Zwar
hat sich die Leasing-Branche 2012 noch auf dem guten Niveau des
Vorjahres gehalten und rechnet - in der Hoffnung auf eine leichte
Erholung des Investitionsklimas im zweiten Halbjahr 2013 - auch im
kommenden Jahr mit keinem Einbruch. Doch insgesamt macht die
Entwicklung der Investitionen in Deutschland, von denen das
Leasing-Geschäft abhängig ist, große Sorgen. Die Ifo-Indikatoren
lassen nichts Gutes ahnen. Der Ruf nach Unterstützung durch die
Regierung zeigt, wie misslich die Lage ist.
Investitionsanreize heißt für die Branche das Zauberwort.
Allerdings hat sich Berlin gerade erst mit der Abschaffung der
Praxisgebühr und der Einführung des Betreuungsgeldes finanziell
ordentlich aus dem Fenster gelehnt - da sollten neue Vorschläge nicht
unbedingt mit Mehrausgaben verbunden sein. Die Idee des
Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen klingt daher wie ein
gutes Angebot: Man reaktiviert die alten, über Jahrzehnte bewährten
Abschreibungstabellen, die wieder kürzere Abschreibungsfristen und
die degressive Abschreibung erlauben. Das mindert zwar anfangs die
Steuereinnahmen, gleicht sich im Zeitablauf aber wieder aus. Und für
Unternehmen war es schon immer stimulierend, wenn sie Aufwendungen
vorwegnehmen dürfen. Allerdings rechnet die Branche angesichts der
bevorstehenden Bundestagswahl hier realistischerweise zumindest nicht
kurzfristig mit einem Erfolg.
Noch langwieriger dürfte ein weiteres, nach Angaben des Verbandes
schon seit Jahren verfolgtes Anliegen sein, nämlich die Einbindung
der Branche in die Förderprogramme des Bundes; vor allem an den
Mitteln zur Finanzierung erneuerbarer Energien ist man interessiert.
Diese Mittel werden im Wesentlichen über die Banken an die
Unternehmen durchgeleitet. Auch die banknahen Leasing-Gesellschaften
haben Zugriff auf Globaldarlehen der KfW. Den anderen
Leasing-Unternehmen allerdings ist der Zugang durch KfW-Richtlinien
verwehrt. Geholfen hat die Förderbank aber schon an anderer Stelle:
Als die unabhängigen Leasing-Gesellschaften in der Finanzkrise in
Schwierigkeiten gerieten, weil sich Banken aus der Finanzierung
zurückgezogen hatten, konnten sich die Gesellschaften über ein
KfW-Sonderprogramm refinanzieren.
Und noch etwas moniert der Verband: Gemessen an seiner Bedeutung
als Investor ist der Staat, wenn er auch zuletzt stark zugelegt hat,
mit einem Anteil am Leasing-Neugeschäft von nur 5% recht schwach
vertreten. Den Lobbyarbeitern der Branche geht die Arbeit also noch
lange nicht aus.
Originaltext: Börsen-Zeitung
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hat sich die Leasing-Branche 2012 noch auf dem guten Niveau des
Vorjahres gehalten und rechnet - in der Hoffnung auf eine leichte
Erholung des Investitionsklimas im zweiten Halbjahr 2013 - auch im
kommenden Jahr mit keinem Einbruch. Doch insgesamt macht die
Entwicklung der Investitionen in Deutschland, von denen das
Leasing-Geschäft abhängig ist, große Sorgen. Die Ifo-Indikatoren
lassen nichts Gutes ahnen. Der Ruf nach Unterstützung durch die
Regierung zeigt, wie misslich die Lage ist.
Investitionsanreize heißt für die Branche das Zauberwort.
Allerdings hat sich Berlin gerade erst mit der Abschaffung der
Praxisgebühr und der Einführung des Betreuungsgeldes finanziell
ordentlich aus dem Fenster gelehnt - da sollten neue Vorschläge nicht
unbedingt mit Mehrausgaben verbunden sein. Die Idee des
Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen klingt daher wie ein
gutes Angebot: Man reaktiviert die alten, über Jahrzehnte bewährten
Abschreibungstabellen, die wieder kürzere Abschreibungsfristen und
die degressive Abschreibung erlauben. Das mindert zwar anfangs die
Steuereinnahmen, gleicht sich im Zeitablauf aber wieder aus. Und für
Unternehmen war es schon immer stimulierend, wenn sie Aufwendungen
vorwegnehmen dürfen. Allerdings rechnet die Branche angesichts der
bevorstehenden Bundestagswahl hier realistischerweise zumindest nicht
kurzfristig mit einem Erfolg.
Noch langwieriger dürfte ein weiteres, nach Angaben des Verbandes
schon seit Jahren verfolgtes Anliegen sein, nämlich die Einbindung
der Branche in die Förderprogramme des Bundes; vor allem an den
Mitteln zur Finanzierung erneuerbarer Energien ist man interessiert.
Diese Mittel werden im Wesentlichen über die Banken an die
Unternehmen durchgeleitet. Auch die banknahen Leasing-Gesellschaften
haben Zugriff auf Globaldarlehen der KfW. Den anderen
Leasing-Unternehmen allerdings ist der Zugang durch KfW-Richtlinien
verwehrt. Geholfen hat die Förderbank aber schon an anderer Stelle:
Als die unabhängigen Leasing-Gesellschaften in der Finanzkrise in
Schwierigkeiten gerieten, weil sich Banken aus der Finanzierung
zurückgezogen hatten, konnten sich die Gesellschaften über ein
KfW-Sonderprogramm refinanzieren.
Und noch etwas moniert der Verband: Gemessen an seiner Bedeutung
als Investor ist der Staat, wenn er auch zuletzt stark zugelegt hat,
mit einem Anteil am Leasing-Neugeschäft von nur 5% recht schwach
vertreten. Den Lobbyarbeitern der Branche geht die Arbeit also noch
lange nicht aus.
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