😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Mit Nebenwirkungen, Kommentar zu den ...

Veröffentlicht am 27.09.2012, 21:07
Börsen-Zeitung: Mit Nebenwirkungen, Kommentar zu den neuen

Derivatemarkt-Regeln der europäischen Wertpapier- und

Marktaufsichtsbehörde ESMA, von Stefanie Schulte.

Frankfurt (ots) - Auf dem billionenschweren weltweiten

Derivatemarkt wird bald nichts mehr so sein wie früher. Das ist der

Wille der Regulierer, die eine umfassende Clearingpflicht für Zins-,

Rohstoff-, Kredit- und andere Derivate planen und eine deutlich

erhöhte Transparenz vorsehen. Im Visier stehen die Banken.

Kettenreaktionen am Derivatemarkt, wie sie die Pleite der

US-Investmentbank Lehman Brothers auslöste, sollen sich nicht

wiederholen.

Dass daran nicht gerüttelt wird, zeigen die technischen Standards

zur EU-Derivateverordnung Emir, die die europäische Wertpapier- und

Marktaufsichtsbehörde ESMA am Donnerstag vorgelegt hat. Diese sehen

zwar Erleichterungen für Derivategeschäfte von Unternehmen der

Realwirtschaft vor, lassen die Vorgaben für die Banken aber

weitgehend so wie geplant. Die Institute müssen künftig einen großen

Teil ihrer Swap-Geschäfte zentral verrechnen lassen und alle

Transaktionen an zentrale Register melden. Ferner müssen sie ihren

Derivate-Partnern umfangreiche Sicherheiten stellen, damit diese

nicht leer ausgehen, falls die Gegenseite pleitegeht.

All dies dürfte die Finanzmarktstabilität erhöhen. Dies ist zu

begrüßen, auch wenn große Banken Umstellungskosten im zwei- oder gar

dreistelligen Millionenbereich schultern müssen. Emir hat aber auch

Nebenwirkungen. Regulierer müssen versuchen, diese zu minimieren,

während sie die letzten offenen Punkte klären. Unter anderem muss

eine Liste derjenigen Derivate erstellt werden, die künftig der

Clearing-Pflicht unterliegen, und es muss festgelegt werden, in

welchem Umfang für nicht zentral verrechnete Geschäfte Sicherheiten

hinterlegt werden müssen.

Anreize, die Clearing-Pflicht zu umgehen, müssen vermieden werden.

Sollten Banken auf komplexere Derivate ausweichen, die nicht zentral

verrechnet werden müssen, wäre das kontraproduktiv. Verhindert werden

muss auch, dass Anleihen hoher Bonität allzu knapp werden, weil sie

künftig verstärkt als Derivate-Sicherheiten benötigt werden.

Schließlich sollten keine neuen Klumpenrisiken entstehen - nicht

nur bei den zentralen Gegenparteien, die die Derivate verrechnen,

sondern auch bei großen Banken, die künftig von kleineren

Marktteilnehmern verstärkt für Dienstleistungen rund ums Clearing

benötigt werden. Die Regulierer müssen hier Fingerspitzengefühl

beweisen. Sollten Marktteilnehmer infolge der Regulierung auf das

eine oder andere Derivat ganz verzichten, wäre das nicht das

schlechteste Resultat - auch wenn Lobbyisten anderer Meinung sein

mögen.

(Börsen-Zeitung, 28.9.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.