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Veröffentlicht am 22.10.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Moskaus Launen ausgeliefert, Kommentar zu BP/Rosneft

von Peter Rásonyi

Frankfurt (ots) - Der Schulterschluss von BP und Rosneft bringt

auf den ersten Blick nur Gewinner. Der russische Staatskonzern wird

mit der Integration von TNK-BP zum größten börsennotierten

Erdölproduzenten der Welt. Und er verschafft sich Zugang zur

Technologie von BP, die für anspruchsvolle Explorationen in der

Arktis genutzt werden kann. Nebenbei wird Rosneft auch noch einen

lästigen Konkurrenten in der Heimat los.

Für BP bedeutet der Deal einen Durchbruch, der das Unternehmen aus

einer russischen Sackgasse herausführt. Das 2003 unter politischem

Druck in Russland mit vier Oligarchen gegründete

Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP brachte den Briten zwar hohe

Dividenden ein. Doch es litt seit Jahren unter lähmenden

Führungsproblemen, weil sich BP und die Partner mehr stritten als

vertrauten.

Jetzt kann BP aus der Kooperation aussteigen und dafür einen

fairen Preis erzielen. Da BP für die mit 27 Mrd. Dollar bewertete

Beteiligung neben Rosneft-Aktien eine Barzahlung von 12 Mrd. Dollar

erhält, wird das wirtschaftliche Klumpenrisiko fast halbiert.

Gleichzeitig behalten die durch die Nachwirkungen der Katastrophe im

Golf von Mexiko geschwächten Briten Zugang zu den riesigen russischen

Erdölreserven. Mit Rosneft erhält BP gar den Wunschpartner, mit dem

eine strategische Kooperation im vorigen Jahr am Widerstand der

Partner bei TNK-BP gescheitert war.

BP-Chef Bob Dudley drückte seine Hoffnung aus, der strategische

Schulterschluss werde Jahrzehnte halten. Rosneft gilt als

verlässlicherer Partner als die Oligarchen von TNK-BP, weil das

Unternehmen mit dem Segen von Präsident Putin agiert. Doch wie lange

das so bleibt, kann niemand vorhersagen. BP bleibt von den Launen der

Macht in Moskau abhängig, und die sind unberechenbar. Es gehört

allerdings zur Normalität der Branche, dass die größten Ölreserven

unter der Kontrolle demokratisch zweifelhafter Regimes stehen.

Westlichen Konzernen bleibt nicht viel anderes übrig, als zu

kooperieren, wollen sie von den Vorkommen nicht ausgeschlossen

werden.

Fraglich ist auch aus russischer Sicht, ob die mit dem BP-Deal

vorangetriebene Monopolisierung und Verstaatlichung der Erdölbranche

dem Land langfristig dient. An die Stelle von Marktwirtschaft,

Wettbewerb und Vertrauen treten undurchsichtige, staatlich

kontrollierte Machtkolosse wie Rosneft oder Gazprom. Das weist nicht

in die Zukunft, sondern eher in die sowjetische Vergangenheit von

Ineffizienz, Korruption und Erstarrung.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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