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Veröffentlicht am 14.05.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Regulierer in Schieflage, Kommentar zur Umsetzung der

Bankenkapitalanforderungen von Basel III, von Bernd Neubacher.

Frankfurt (ots) - Nicht nur Banken, auch Regulierer können

schiefliegen. Dies zeigt die Einigung im Wirtschaftsausschuss des

EU-Parlaments vom Montagabend. Bei der Umsetzung der

Kapitalanforderungen von Basel III favorisiert die Runde einen

dezidiert europäischen Ansatz: Ohne die EU-Kommission soll künftig

nicht mehr viel gehen, wenn ein Staat seinen Banken höhere

Kapitalpuffer abverlangen will. Schief liegt die Legislative mit

ihrer Einschätzung, möglichst stark harmonisierte Kapitalvorgaben

maximierten die Widerstandsfähigkeit der Banken.

Warum nur will man nationale Aufseher daran hindern,

Kreditinstituten so viel Eigenkapital abzuverlangen, wie sie für

nötig erachten? Als die nationalen Regulierer noch bemüht waren, sich

mit ihren Anforderungen gegenseitig zu unterbieten, sang man das

Loblied auf den Wettbewerb. Gerade jetzt aber, wo der

Konkurrenzgedanke, und auch Druck des Marktes, einmal nicht zum

Abbau, sondern effektiv zum Aufbau von Kapitalpolstern führen

könnten, scheint die Angst umzugehen, Europas Banken könnten bald zu

viel Eigenkapital vorhalten. Welch seltsamer Paradigmenwechsel: Der

Baseler Ausschuss versteht seine Kapitalvorgaben stets als

Mindestanforderungen, welche nationale Aufseher erweitern können.

In Schieflage gerät mit der Einigung im Parlament aber auch die

Regulierung generell. Zwar insinuieren Schlagwörter wie 'level

playing field', 'single rule book', und was der Wortschatz Brüsseler

Politiker noch alles an Imponier-Vokabeln hergibt, Einheit, Harmonie

und Konsistenz. Im konkreten Fall aber befördern sie nur die

Verantwortungsdiffusion, frei nach dem Motto: Brüssel bestellt, ohne

dass klar ist, wer zahlen soll.

Denn sollte sich herausstellen, dass die Kommission ihre

Eigenkapitalobergrenze zu niedrig gezogen hat, weil wieder einmal

Banken kollabieren, wird dies ein EU-Fonds auffangen müssen.

Hierzulande befindet sich ein Fonds zur Bankenrestrukturierung ja

wenigstens bereits im Aufbau, auch wenn sein Volumen noch stark

überschaubar bleibt. Auf EU-Ebene hingegen ist ein Vorschlag von

Kommissar Michel Barnier für eine Bankenabwicklungsrichtlinie seit

Sommer vergangenen Jahres überfällig. Dafür hat Barnier Gründe.

Zunächst sollen die einzelnen Staaten ihr Recht auf eigene

Kapitalvorgaben selbst beschränken, erst dann kann Barnier die

Debatte führen, dass sie in einen Fonds einzahlen sollen, über dessen

Verwendung sie im Zweifel nicht mehr zu entscheiden haben. Barnier

weiß nur zu gut: Beides parallel könnte er nicht durchsetzen.

(Börsen-Zeitung, 15.5.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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