😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Reißleine 2.0, Kommentar zum ...

Veröffentlicht am 27.06.2012, 19:41
Börsen-Zeitung: Reißleine 2.0, Kommentar zum angekündigten Umbau der

Commerzbank, von Bernd Neubacher.

Frankfurt (ots) - 44 Tage: Dies ist inzwischen die Halbwertzeit

strategischer Entscheidungen im Hause Commerzbank. Ende März hatte

das gelbe Institut angekündigt, die 'Kernaktivitäten' ihrer Tochter

Eurohypo, gemeint war die gewerbliche Immobilienfinanzierung in

Deutschland, in Großbritannien, Frankreich und Polen, in einem neuen

'Kernbank-Segment' namens Real Estate and Ship Finance (RES)

fortzuführen. Drei Monate später der große Schwenk: Das neue Segment

kommt nicht, vielmehr wickelt die Bank ihre gewerbliche

Immobilienfinanzierung und Schiffsfinanzierung komplett ab; erst Ende

Mai hatte sie die Deutsche Schiffsbank in den Konzern integriert. Was

muss in den zurückliegenden Wochen passiert sein, das die Bank zu

einem solchen Zickzackkurs zwingt? Immerhin dürfte der Staat,

Großaktionär der Bank, Interesse daran haben, dass es hierzulande ein

ausreichendes Angebot an gewerblichen Immobilien- und

Schiffsfinanzierungen gibt.

Von den Verweisen auf eine 'weiterhin unsichere Situation an den

Finanzmärkten', zunehmende regulatorische Belastungen sowie eine

Verschärfung der Staatsschuldenkrise, mit denen die Bank ihre

Kehrtwende begründet, kann nur letzterer überzeugen. Die Situation an

den Finanzmärkten ist unsicher, seit Ende 2007 die Finanzkrise

Deutschland erreichte, und die zunehmenden regulatorischen

Belastungen in Form von Basel III stehen schon seit September 2010

recht detailliert fest. Man kann es daher drehen und wenden, wie man

will: Entweder hat der Vorstand in seine Planungen eine zu geringe

Fehlertoleranz eingearbeitet, oder er hat die Lage grundlegend falsch

eingeschätzt. Im vergangenen November hat das Management ja schon

einmal die Reißleine gezogen und kurzerhand das Kreditneugeschäft

ohne Bezug zu Deutschland oder Polen vorübergehend eingestellt.

Seither hat das Institut zweimal die Gewinnprognose kassiert. Nun

kommt die Reißleine 2.0. Das Umfeld mag schlimm sein, das

Erwartungsmanagement der Bank aber ist schlimmer.

Dass der Vorstand bei seiner am Dienstag getroffenen Entscheidung

den Aufsichtsrat nicht einbezog, ist wegen der dort konzentrierten

Interessenkonflikte gleichwohl nur konsequent. Über das endgültige

Aus der Eurohypo hätte mit Oberkontrolleur Klaus-Peter Müller

derselbe Manager befinden sollen, unter dessen Führung die Bank 2005

knapp 5 Mrd. Euro für den Staats- und Immobilienfinanzierer

abgedrückt hatte. Dem Vorsitzenden der Regierungskommission Deutscher

Corporate Governance Kodex kann dies niemand zumuten wollen.

(Börsen-Zeitung, 28.6.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.