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Veröffentlicht am 18.06.2012, 20:41
Börsen-Zeitung: Sprengstoff Rechnungszins, Kommentar zu

Krankenversicherern von Antje Kullrich

Frankfurt (ots) - Der Blick auf ein immer akuter werdendes Problem

der deutschen Krankenversicherer war lange verstellt: Neben der

allgegenwärtigen Grundsatzdebatte um gesetzliches und privates System

tobte in jüngster Zeit die Diskussion um den Vertrieb.

Provisionsexzesse mussten mit gesetzlicher Regelung gestoppt werden,

und der Skandal um die Insolvenz des auf Krankenversicherungen

spezialisierten Finanzvertriebs MEG mit seinem schillernden Chef

Mehmet Göker schaffte es sogar bis ins Kino.

Doch mittlerweile wird immer deutlicher: Die Krankenversicherer

als große institutionelle Investoren, die für die hohen

Krankheitskosten ihrer Kunden im Alter Vorsorge treffen müssen, haben

ein Kapitalanlageproblem. Ihre in den Tarifen zugrunde gelegten

Renditeerwartungen geraten zunehmend in Gefahr. Denn die Branche hat

- anders als die Lebensversicherer - in den vergangenen Jahren trotz

Zinsverfall am Kapitalmarkt keine Abstriche bei ihrem Rechnungszins

gemacht. Er liegt wie in Stein gemeißelt bei 3,5%. Dass sich die

Branche beim Gesetzgeber damit durchsetzen konnte, ist kein Wunder:

Eine Senkung hätte direkte Beitragserhöhungen zur Folge gehabt. Die

rund 9 Millionen Vollversicherten, von denen manche ohnehin mit

heftigen Beitragssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich

konfrontiert sind, wären noch stärker zur Kasse gebeten worden.

Politisch war das vor acht Jahren nicht durchsetzbar, doch jetzt

bekommt die Branche die Quittung: Die Aufsicht zwingt die ersten

Krankenversicherer, ihren Rechnungszins zu reduzieren. Deren Kunden

drohen nun zusätzliche Beitragssteigerungen. Sollte die Phase der

niedrigen Zinsen anhalten, werden weitere Unternehmen betroffen sein.

Die Aussicht birgt Sprengstoff: Denn die Entwicklung könnte zu einer

Zwei-Klassen-Gesellschaft führen - Versicherer mit angestammtem

Rechnungszins und solche, die es nicht mehr schaffen.

Noch versucht die Branche, das Problem zu vertuschen. Die

allermeisten Versicherer mauern, wenn es um konkrete Zahlen geht.

Gerade für Neukunden ist das äußerst ärgerlich, denn sie haben keine

Möglichkeit abzuschätzen, ob sich ihr künftiger Versicherer schon nah

an der Grenze von 3,5% befindet und womöglich in absehbarer Zeit zu

einer Senkung des Rechnungszinses und zusätzlichen

Beitragssteigerungen gezwungen sein wird. Wettbewerb unter dem

Vorzeichen mangelnder Transparenz ist volkswirtschaftlich fragwürdig.

Der Gesetzgeber sollte mit Blick auf die Informationspflichten

handeln.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

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Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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