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Veröffentlicht am 31.05.2012, 21:16
Börsen-Zeitung: Staccatissimo-HV, Kommentar zur Hauptversammlung der

Deutschen Bank, von Bernd Wittkowski.

Frankfurt (ots) - Wer auf der epochalen Hauptversammlung (HV) der

Deutschen Bank am Donnerstag Dampf ablassen, Fragen stellen, Anträge

begründen oder sogar Lob loswerden wollte - und all das wollten viele

-, der musste sich beeilen: Erst fünf, dann drei, dann zwei Minuten

Redezeit gestand der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Börsig den mehr

als 70 Aktionären und Aktionärssprechern, die sich zu Wort gemeldet

hatten, zu.

Das kam dann exemplarisch etwa so rüber: Für die Leistung des

scheidenden Vorstandsvorsitzenden in den vergangenen zehn Jahren gab

es exakt vier Worte: 'Herr Ackermann, vielen Dank.' Was folgte, waren

Kritik - hier zumeist an den evidenten Defiziten in Sachen Corporate

Governance und wegen der vielen Rechtshändel - und ein paar Fragen

dazu, alles vorgetragen im Staccatissimo. Die Masse der Versammlung

versteht kein Wort. Selbst professionelle Stenografen hätten Mühe,

dem Diskurs, der natürlich längst keiner mehr ist, zu folgen. Da

bewegen sich die Organe der Aktiengesellschaft ausgerechnet an deren,

wie Ackermann eingangs betonte, 'wichtigstem Tag im Jahreskalender'

hart an der Grenze zur Lächerlichkeit. Ist das noch

Aktionärsdemokratie? Es traten ja nicht in erster Linie Chaoten

und/oder Wichtigtuer auf, die nur auf Angriffspunkte aus sind, um

neue Klagelawinen lostreten zu können. Diese Spezies gibt es

bekanntlich auch, und nicht zuletzt sie verursacht die eine oder

andere Verzögerung. Aber bei sehr vielen Rednern waren doch das

Anliegen, sich ernsthaft mit Sachthemen ihrer Gesellschaft

auseinanderzusetzen, und ein begründetes Interesse, mögliche

Fehlentwicklungen zu hinterfragen, erkennbar. Bei allem Verständnis

für den Wunsch der Verwaltung, die HV in angemessener Zeit über die

Bühne zu bringen: Vorstand und Aufsichtsrat sollten Leuten, die

beispielsweise immerhin 1% des Kapitals vertreten, schon etwas länger

zuhören müssen und auch wollen als zwei Minuten.

Die Botschaft sollte bei der neu formierten Führung der Bank

dennoch angekommen sein. So viel geballter Unmut war selten in einer

HV-Debatte des Branchenprimus. Die kritischen Punkte sind benannt,

die Verantwortlichen müssten nun eigentlich wissen, wo es

Korrekturbedarf vor allem in puncto Ethik, Compliance und Corporate

Governance gibt.

Eines kann man der Bank und namentlich Ackermann noch

zugutehalten: Der bisherige Vorstandschef hatte in seiner sehr

instruktiven, sehr grundsätzlichen und umfassenden einleitenden

Zehnjahresbilanz die Antworten auf viele Fragen vorweggenommen, die

somit später nicht mehr gestellt werden mussten.

(Börsen-Zeitung, 1.6.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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