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Veröffentlicht am 05.07.2012, 20:51
Aktualisiert 05.07.2012, 20:52
Börsen-Zeitung: Teuer und überflüssig, Kommentar zur EZB von Georg

Blaha

Frankfurt (ots) - Die Senkung der Leitzinsen durch die Europäische

Zentralbank (EZB) ist ein teures und überflüssiges Experiment. Mit

den Raten auf historischen Tiefs mag die Notenbank bei manchem

Institut oder Land der Währungsunion Erleichterung schaffen. Zu

befürchten ist aber, dass der geldpolitische Schritt an den

Finanzmärkten zu neuen Verwerfungen führt, welche die Bewältigung der

europäischen Schulden- und Vertrauenskrise zusätzlich erschweren

werden.

In normalen Zeiten hätten die Währungshüter mit einer Zinssenkung

alles richtig gemacht: Die Statistiken zeigen einen Rückgang der

Inflation im Währungsgebiet an, die Konjunktur beginnt stärker als

zuvor zu lahmen, und die Kreditvergabe der Banken an die

Realwirtschaft will nicht in die Gänge kommen. Niedrigere Zinsen

wirken all dem entgegen - theoretisch.

Das Problem: Im sechsten Jahr der Finanzkrise und im dritten Jahr

der Euroland-Krise leben wir nicht in normalen Zeiten. Das Risiko

eines Zerfalls der Eurozone ist noch lange nicht gebannt. Angesichts

der massiven Verunsicherung von Banken, Unternehmen und Anlegern

machen 25 Basispunkte mehr oder weniger keinen Unterschied in der

Neigung, Kredite zu vergeben, zu investieren oder Marktrisiken auf

sich zu nehmen.

Besonders überflüssig ist die Senkung des Einlagensatzes auf null.

Damit werden vor allem Institute aus den Kernländern abgestraft.

Diese haben bislang in großem Stil überschüssige Mittel bei der EZB

geparkt und müssen nun nach anderen sicheren Anlagen suchen. Dagegen

profitieren vorwiegend Banken aus der Euroland-Peripherie nun von

billigeren Notenbankkrediten. Dies zeigt ein weiteres Mal, wie weit

die Finanzsektoren der Euro-Mitgliedsstaaten auseinandergedriftet

sind. Dass sich die EZB in diesem Zusammenhang - zumindest während

ihrer Pressekonferenz - nicht im Klaren darüber ist, wie sich die

Zinssenkung auf das Verhalten der verschiedenen Banken am Geldmarkt

auswirken wird, trägt nicht gerade zum Vertrauen in die Notenbank

bei.

Für Anleger wird die Zinssenkung teuer, denn mit ihr steigen die

Realverluste des Vermögens; der Zinsdruck von der Notenbank wird an

Sparer und den Markt weitergegeben. Zudem wird die Flucht in

Sachwerte und andere sogenannte sichere Häfen befördert. Damit werden

sich negative Realrenditen und Negativzinsen noch weiter ausbreiten

als zuvor. Über die Zinssenkung freuen können sich nur Halter von

Bundesanleihen - deren ohnehin hohe Kurse dürften bald tüchtig

zulegen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

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Pressekontakt:

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Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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