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Veröffentlicht am 16.08.2012, 18:21
Börsen-Zeitung: Teures Öl für Europa, Kommentar zum neuerlichen

Anstieg des Ölpreises in Euro, von Dieter Kuckelkorn.

Frankfurt (ots) - Wer einen Blick auf den üblicherweise in Dollar

ausgewiesenen Ölpreis wirft, dürfte das Preisniveau bei dem

wichtigsten Energieträger mit Blick auf frühere Rekorde eher

unauffällig finden. Aus europäischer Sicht ist die Lage jedoch

dramatischer: In Euro gerechnet, befindet sich der Brent-Ölpreis mit

fast 95 Euro pro Barrel in unmittelbarer Nähe seine Allzeithochs von

etwas mehr als 97 Dollar.

Für die krisengeschüttelten europäischen Volkswirtschaften kommt

die Verteuerung der Energieversorgung zur Unzeit. Europa befindet

sich bereits in der Rezession: Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone

ist im zweiten Quartal um 0,2% gefallen. Sollte der Ölpreis weiter

anziehen, dürften die konjunkturellen Probleme an Schärfe zunehmen.

Und es sieht tatsächlich eher danach aus, dass der Ölpreis in Euro

weiter zulegt.

Ein Teil der Verteuerung des Energieträgers ist auf die Schwäche

des Euros zurückzuführen, wobei die größer werdende Brenn- und

Treibstoffrechnung die Vorteile der Währungsschwäche für

exportorientierte Industrien zumindest teilweise wieder kompensiert.

Mit Blick auf die anhaltende Schuldenkrise sieht es eher danach aus,

dass die Talfahrt des Euros anhält als dass sie sich nachhaltig

umkehrt. Zudem dürften auch geopolitische Sorgen für eine weitere

Verteuerung sorgen. So ist die Wahrscheinlichkeit für einen Angriff

Israels auf die Atomanlagen des Irans in den vergangenen Tagen

deutlich gestiegen. Die politische Führung in Jerusalem scheint die

Konfrontation zu wollen, zumal man davon überzeugt ist, dass die

Folgen iranischer Gegenangriffe minimal ausfallen. Sollte Israel den

Schritt wagen, dürfte der Ölpreis sehr kräftig anziehen.

Der Nahe Osten birgt noch weiteren Zündstoff: Die Stärkung der

Machtposition durch die neue islamistische Führung in Ägypten weckt

Ängste, dass diese mittel- oder langfristig den Suezkanal - über den

ein Teil der europäischen Ölversorgung läuft - sperren könnte. Dies

erklärt zumindest einen Teil des ungewöhnlich großen Aufpreises von

Brent gegenüber US-Leichtöl der Sorte WTI, der aktuell rund 20 Dollar

beträgt.

Hinzu kommt, dass derzeit viele Förderanlagen in der Nordsee

wartungsbedingt abgeschaltet sind. Angesichts des hohen Alters vieler

Anlagen rechnen Experten damit, dass die Förderung in der Nordsee

tendenziell abnimmt, was zu einem anhaltend großen Brent-WTI-Spread

beitragen dürfte.

Europäische Politiker, Notenbanker und Unternehmen sollten sich

über eines im Klaren sein: Entlastung für die europäische Konjunktur

ist von Seiten der Energiepreise nicht zu erwarten.

(Börsen-Zeitung, 17.8.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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