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Veröffentlicht am 20.05.2013, 20:41
Börsen-Zeitung: Veraltete Doppelfunktion, Kommentar zu J.P. Morgan von

Stefanie Schulte

Frankfurt (ots) - Topmanager schätzen es wenig, öffentlich

kritisiert zu werden - erst recht nicht, wenn die Geschäfte gut

laufen. Logischerweise sträubt sich Jamie Dimon, Chairman und Chief

Executive Officer (CEO) der US-Universalbank J.P. Morgan, mit Händen

und Füßen gegen Forderungen, eine seiner beiden Funktionen abzugeben.

Dimon stünde es jedoch gut zu Gesicht, diesen Schritt freiwillig in

Betracht zu ziehen, selbst wenn das heutige Aktionärsvotum für ihn

positiv ausfallen sollte. Letzteres ist keineswegs gesichert. Nachdem

es bereits 2012 für einen Vorstoß zur Trennung der Ämter 40%

Ja-Stimmen gegeben hatte, könnte es auf der heutigen Hauptversammlung

ernst werden. Einflussreiche Stimmrechtsvertreter und Großaktionäre

dringen darauf, die Doppelfunktion von Chairman und CEO abzuschaffen,

nachdem das Institut 2012 milliardenschwere Verluste aus

Derivatewetten des als 'Londoner Wal' bekannt gewordenen Händlers

Bruno Iksil melden musste. Obwohl ein Mehrheitsvotum rechtlich nicht

bindend wäre, müsste der Verwaltungsrat der Bank auf ein solches

Signal wohl reagieren.

Gute Gründe dafür gibt es ohnehin. Während viele US-Konzerne noch

von einem CEO geführt werden, der sich als Chairman quasi selbst

kontrolliert, ist diese Konstellation in der Schweiz schon vor Jahren

aus der Mode gekommen. Dort sind die Ämter von

Verwaltungsratspräsident und CEO heute meist getrennt. In

Deutschland, wo es Vorstand und Aufsichtsrat als separate Gremien

gibt, wären Doppelmandate ohnehin undenkbar.

Dass Banken seit der Subprime-Krise allgemein unter Beschuss

stehen, ist ein weiterer Grund für J.P. Morgan, mit gutem Beispiel

voranzugehen. Die US-Universalbank ist zwar besser durch die Krise

gekommen als viele Rivalen, hat aber spätestens mit dem Londoner

Skandal Kratzer am Image erlitten.

Als lehrreiches Beispiel könnte der Fall von Peter

Brabeck-Letmathe dienen, heutiger Verwaltungsratspräsident von Nestlé

und bis 2008 auch CEO. Brabeck-Letmathe hatte sich

Aktionärsforderungen nach einer Trennung der Ämter zunächst

erfolgreich widersetzt, einige Jahre später aber freiwillig diesen

Schritt unternommen. Brabeck-Letmathes Ruf als hervorragender

Konzernlenker hat darunter nicht gelitten und die Performance von

Nestlé ebenso wenig. Dimon sollte daher ein eventuelles negatives

Aktionärsvotum akzeptieren und anderenfalls einen freiwilligen

Teilrückzug prüfen - spätestens dann, wenn etwas Gras über den

Derivateskandal gewachsen ist.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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