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Veröffentlicht am 21.11.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Vertagt und versagt, Kommentar zu Griechenland von

Detlef Fechtner

Frankfurt (ots) - Erneut ist es der Eurogruppe nicht gelungen, ein

Finanzierungspaket zu schnüren, um die Lücken im Anpassungsprogramm

von Griechenland zu stopfen. Und das, obwohl Minister und Vertreter

von Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank bis

morgens um halb fünf schacherten - und sich dann, aus Mangel an Kraft

und konkreten Kalkulationen, auf Montag vertagten. Natürlich könnte

man sagen: Alles nicht so schlimm, einige Tage mehr machen keinen

großen Unterschied. Da es um viel Geld geht, ist Gewissenhaftigkeit

ohnehin wichtiger als Schnelligkeit, zumal bei solch vertrackten

Rechnungen. Wohlgemerkt: Man könnte es so sehen.

Doch der Ausgang der nächtlichen Marathonsitzung gibt keinen

Anlass für eine so wohlwollende, gelassene Bewertung. Ganz im

Gegenteil: Dass die Euro-Minister mit der optimistischen Ansage

gescheitert sind, eine tragfähige Finanzierungslösung auszuhandeln,

enttäuscht und alarmiert zugleich. Es zeigt, wie hart mittlerweile

die Fronten zwischen den gemeinsamen Geldgebern sind, wenn es um die

eigenen Interessen geht - mit der besorgniserregenden Folge, dass die

Eurogruppe zu haushalten beginnt wie eine Studenten-WG. An allen

Ecken und Enden wird Geld herausgekramt und zusammengekratzt, um die

nächsten Monate zu überstehen. Da wird über Kurzläufer zur

Zwischenfinanzierung gesprochen, über die Stundung und Senkung von

Kreditzinsen, die Verlängerung von Laufzeiten, die Weiterreichung von

Erträgen aus Anleihegeschäften oder die Ausweitung des Hilfsprogramms

- mal ehrlich, nach tragfähigem Finanzkonzept klingt das nicht. Die

künstliche Aufsplittung in zwei statt vier Jahre, weil bis 2014

weniger Miese anlaufen und auf diese Weise größere Probleme

aufgeschoben werden können, wirkt ebenfalls nicht eben

vertrauensfördernd. Und die ständige Beteuerung, alle Maßnahmen seien

nicht aktuell haushaltswirksam, verunsichert mehr, als dass sie

beruhigt. Soll da etwa vorgegaukelt werden, es koste die Euro-Partner

nichts, dass Griechenland durch Wahlwirren, Rezession und sicher

erneut auch eigene Defizite noch ärger in den Schuldensumpf

eingetaucht ist als erwartet?

Die Eurogruppe hat nicht einfach nur eine Entscheidung vertagt,

sondern sie hat versagt. Vor dem Treffen am Montag überbieten sich

die Minister bereits wieder in Zuversicht. Wenn sie dann nicht

liefern, ist Euroland zwar nicht geliefert. Aber dann droht genau

wieder jener Druck und jenes Misstrauen, das zur nächsten Eskalation

der Krise führen dürfte.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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