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Veröffentlicht am 18.04.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Wenig Bewegungsspielraum, Kommentar zur Lage der

deutschen Versicherungswirtschaft, von Antje Kullrich.

Frankfurt (ots) - Den deutschen Lebensversicherern wird langsam

mulmig. Die anhaltende Niedrigzinsphase fordert ihren Tribut. Sie ist

die mit Abstand größte Belastung für die Branche. Auf andere

Herausforderungen wie die kommenden Eigenkapitalregeln nach

SolvencyII kann sie selbst reagieren - zum Beispiel mit neuen

Produkten und anders gestrickten Garantiemodellen. Doch in puncto

Zinsen liegt viel außerhalb des Einflussbereichs der eigentlich mit

einer starken Lobby ausgestatteten Branche. Und bei dem, was sie

selbst tun kann, sind ihre Handlungsspielräume beschränkt.

Denn ein Portfolio von 743 Mrd. Euro Kapitalanlagen, das zu knapp

90% in Rentenpapieren angelegt ist, kann nur ganz allmählich

umgeschichtet werden. Führende Branchenvertreter geben zu, dass die

derzeit breit diskutierten Investitionen in erneuerbare Energien,

Infrastruktur oder Mittelstandsfinanzierung allenfalls jeweils 1 bis

2% Anteil an den gesamten Kapitalanlagen erreichen können. Damit sind

diese Assetklassen als signifikanter und ausreichender Renditetreiber

nicht geeignet.

Und darum ist es so, wie es in vorangegangenen Kapitalmarktkrisen

auch schon war: Die Assekuranz ruft die Politik zu Hilfe. Dass sie

damit zumindest in Teilen Erfolg haben wird, zeichnet sich schon

jetzt ab. Beim Thema Kundenbeteiligung an den Bewertungsreserven,

gegen die die Branche schon seit der Einführung vor ein paar Jahren

Sturm läuft, wird sich etwas ändern. Auch bei weiteren Forderungen

zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes dürften die Chancen

nicht allzu schlecht stehen.

Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ist jedoch eine

ungleich härtere Nuss. Auch unter den selbstbewusstesten Lobbyisten

der deutschen Assekuranz glaubt wohl keiner, darauf merklich Einfluss

zu haben. So ist die Forderung nach einer zügigen Eindämmung der

Geldschwemme als Hilfe- und Weckruf zu verstehen. Die großen,

kapitalstarken Lebensversicherer halten die niedrigen Zinsen noch

viele Jahre durch. Doch sollten ein, zwei kleinere Gesellschaften

demnächst ins Straucheln geraten, hätte die Branche insgesamt trotz

der Auffanggesellschaft Protektor ein großes Imageproblem.

Apropos Imageproblem: Hier gibt es doch noch etwas, was die

Versicherer auch aus eigener Kraft angehen könnten. Am über die Jahre

aufgebauten schlechten Ruf lässt sich arbeiten. Eine grundlegende

Änderung der Anreize für den Vertrieb tut not. Dann würde wohl auch

der ein oder andere Politiker den Sorgen der Assekuranz wieder mehr

Gehör schenken.

(Börsen-Zeitung, 19.4.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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