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Veröffentlicht am 05.04.2012, 20:47
Aktualisiert 05.04.2012, 20:48
Börsen-Zeitung: Zweitbeste Lösung, Kommentar zum Steuerabkommen von

Angela Wefers

Frankfurt (ots) - Der Preis ist hoch, den die SPD für ihr Nein zum

Steuerabkommen mit der Schweiz zu zahlen bereit ist. Vorsichtig

geschätzte 10 Mrd. Euro stehen im Feuer, die der deutsche Fiskus aus

unversteuerten Schwarzgeldern im Alpenstaat generieren würde.

Zwischen 100 Mrd. Euro und 180 Mrd. Euro werden dort vermutet. Genaue

Zahlen kennt hierzulande nicht einmal der Bundesfinanzminister.

SPD-Chef Sigmar Gabriel steht jedoch unverändert auf der Bremse,

was die Zustimmung der von seiner Partei geführten Länder im

Bundesrat betrifft. Die Sozialdemokraten verlangen vor allem, das

Abkommen rückwirkend in Kraft zu setzen, damit es nicht bis Anfang

2013, wenn es in Kraft treten soll, zur Verlagerung von Vermögen aus

der Schweiz in Drittstaaten kommt. Dabei dürfte die Schweiz doch

selbst Interesse haben, die Vermögen im Land zu behalten. Nicht

zuletzt ging es den Eidgenossen darum, mit der hierzulande illegalen

Steuerpraxis aufzuräumen und ihren Finanzplatz damit für die Zukunft

auf solide Füße zu stellen.

Richtig ist, dass Steuerflüchtige gegenüber Steuerehrlichen auch

nach Inkrafttreten des Abkommens noch einen Vorteil haben könnten.

Dies betrifft die Vergangenheit, weil die Nachbesteuerung wegen der

deutschen Verjährungsfrist auf zehn Jahre beschränkt bleibt. Dennoch

ist die Belastung der Altvermögen - nicht der Erträge - mit 21% bis

41% und der Erbschaften mit 50% Steuern kein Pappenstiel. Für die

Zukunft indessen ist eine Lösung gefunden, die der Abgeltungsteuer

auf Kapitalerträge hierzulande entspricht.

Die SPD muss sich entscheiden, ob sie ein - nicht perfektes -

Abkommen dem Zustand ohne Abkommen vorzieht. Die Aussichten, dass die

Schweiz erneute Nachverhandlungen führen wird, sind gering. Die

Bundesländer, die am Ende an den Gesprächen mit der Schweiz beteiligt

waren, dürften dies realistisch einschätzen können. Das Abkommen geht

in Deutschland und der Schweiz nun in die Ratifizierung mit

vorgegebenen Fristen. Auf jeden Fall wäre der Zeitplan bei

Nachverhandlungen hinfällig - und die Verjährung schreitet voran.

Bisher hat sich auch nicht gezeigt, dass die Methode der SPD, der

Schweiz zu drohen, von mehr Erfolg gekrönt gewesen wäre. Auch der

gelegentliche Ankauf von CDs mit Steuersünderdaten ist kein probates

Mittel, um flächendeckend gleichmäßige Besteuerung sicherzustellen.

Wenn das Abkommen auch nicht die beste Lösung ist, so doch die

zweitbeste. Viel spricht dafür, die zweitbeste Variante zu

akzeptieren, wenn die beste nicht zu erreichen ist.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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