Neues Deutschland: Euro-Krise: Zurück auf Los
Berlin (ots) - Wenn man Bundeskanzlerin Angela Merkel glaubt, ist
es mit der Euro-Krise alles ganz einfach: Einige Mitgliedsländer
haben über ihre Verhältnisse gelebt und zu hohe Schulden angehäuft;
daher müssen sie jetzt den Gürtel enger schnallen, dann wird alles
wieder gut. Und damit dies so bleibt, sollen sich alle verpflichten,
künftig ganz sparsam hauszuhalten. Die Anträge Spaniens und Zyperns
auf Rettungsgelder für ihre strauchelnden Banken zeigen, dass diese
Sichtweise völlig verkürzt ist, weshalb die getroffenen Maßnahmen
auch nicht wirken können. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum war
nicht Auslöser der Probleme, sondern selbst nur Folge einer tiefen
Systemkrise, in die sich die Finanzmarktakteure vor Jahren
hineinmanövriert haben. Dass Banken heute immer noch in der Lage
sind, ganze Staaten mitzureißen, und mit Hilfe von Steuermitteln
gerettet werden sollen, macht doch vor allem eines deutlich: Die
strenge Regulierung des Finanzsektors und seiner hochspekulativen
Produkte wurde nicht angepackt. Da muss man sich auch nicht wundern,
dass einige Euroländer von einer Bankenkrise heimgesucht werden. Beim
anstehenden EU-Gipfel kommt man nicht umhin zuzugeben, dass es nicht
nur um eine Staatsschuldenkrise geht. Nun sollen mit einer
Wachstumsinitiative die Folgen der Sparprogramme begrenzt werden.
Auch eine Bankenunion ist im Gespräch. Statt an immer neuen Rädchen
zu drehen, wäre »zurück auf Los« die bessere Variante. Dann könnte
man endlich auch mal die EU-Bürger mitnehmen.
Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
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es mit der Euro-Krise alles ganz einfach: Einige Mitgliedsländer
haben über ihre Verhältnisse gelebt und zu hohe Schulden angehäuft;
daher müssen sie jetzt den Gürtel enger schnallen, dann wird alles
wieder gut. Und damit dies so bleibt, sollen sich alle verpflichten,
künftig ganz sparsam hauszuhalten. Die Anträge Spaniens und Zyperns
auf Rettungsgelder für ihre strauchelnden Banken zeigen, dass diese
Sichtweise völlig verkürzt ist, weshalb die getroffenen Maßnahmen
auch nicht wirken können. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum war
nicht Auslöser der Probleme, sondern selbst nur Folge einer tiefen
Systemkrise, in die sich die Finanzmarktakteure vor Jahren
hineinmanövriert haben. Dass Banken heute immer noch in der Lage
sind, ganze Staaten mitzureißen, und mit Hilfe von Steuermitteln
gerettet werden sollen, macht doch vor allem eines deutlich: Die
strenge Regulierung des Finanzsektors und seiner hochspekulativen
Produkte wurde nicht angepackt. Da muss man sich auch nicht wundern,
dass einige Euroländer von einer Bankenkrise heimgesucht werden. Beim
anstehenden EU-Gipfel kommt man nicht umhin zuzugeben, dass es nicht
nur um eine Staatsschuldenkrise geht. Nun sollen mit einer
Wachstumsinitiative die Folgen der Sparprogramme begrenzt werden.
Auch eine Bankenunion ist im Gespräch. Statt an immer neuen Rädchen
zu drehen, wäre »zurück auf Los« die bessere Variante. Dann könnte
man endlich auch mal die EU-Bürger mitnehmen.
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