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ots.CorporateNews: PwC PriceWaterhouseCoopers / Euro-Ausstieg ist keine Option

Veröffentlicht am 27.04.2012, 10:31
Euro-Ausstieg ist keine Option

Frankfurt am Main (ots) - Szenarioanalyse von PwC und HWWI:

Zerfall der Währungsunion bringt tiefe Rezession / Umsetzung des

Fiskalpakts ist Voraussetzung für Stabilisierung / Eurobonds brauchen

politische Flankierung

Um den Zerfall der Eurozone und die damit einhergehenden tiefen

politischen und ökonomischen Verwerfungen zu vermeiden, muss der

eingeschlagene Konsolidierungskurs beibehalten und durch den Aufbau

einer europäischen Fiskalunion abgesichert werden. Zu diesen

Ergebnissen kommt eine Szenarioanalyse der Wirtschaftsprüfungs- und

Beratungsgesellschaft PwC in Kooperation mit dem Hamburgischen

Weltwirtschaftsinstitut (HWWI).

'Die europäische Staatsschuldenkrise hält Politik, Wirtschaft und

Gesellschaft seit nunmehr fast drei Jahren fest im Griff. Weil

überzeugende Lösungen nicht in Sicht sind, wachsen Verunsicherung und

Unzufriedenheit bei Unternehmen und Bürgern. Mit unserer Studie

wollen wir auf Basis unterschiedlicher Entwicklungsszenarien vor

allem die Implikationen für Unternehmen aufzeigen. So werden konkrete

Handlungsoptionen und -notwendigkeiten sichtbar', kommentiert Norbert

Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland.

Die Studie analysiert die Eintrittsvoraussetzungen und

Konsequenzen von vier Szenarien, die die Diskussion um die

Euro-Schuldenkrise bestimmen. Konkret handelt es dabei um eine

Stabilisierung der Währungsunion mit Rückkehr zu den

Maastricht-Kriterien, die Ausgabe von Eurobonds ohne verstärkte

politische Integration, das Entstehen eines europäischen

Staatenbundes mit einheitlicher Wirtschafts- und Fiskalpolitik und

schließlich die Abwicklung der Währungsunion.

'Szenarien sind keine Prognosen, sondern denkbare, in sich

konsistente Entwicklungspfade. Die Szenarioanalyse gibt damit eine

Entscheidungshilfe: Sie zeigt, welche Möglichkeiten zum Umsteuern

bestehen und welche Konsequenzen sich für Staat und Wirtschaft

ergeben', betont Thomas Straubhaar, Direktor und Geschäftsführer des

HWWI.

Teil-Währungsunion ist unrealistisch

Der Austritt bzw. Ausschluss eines Staates oder einer

Staatengruppe aus der Währungsunion wäre zweifellos der Anfang vom

Ende der gesamten Eurozone, so die Studie. Würde beispielsweise

Griechenland die Eurozone verlassen und die Drachme wieder einführen,

wäre eine massive Abwertung der Landeswährung die Folge. Die Schulden

von Staat und Banken könnten nicht mehr bedient werden, so dass es zu

massiven Ausfällen für die Gläubiger käme. Eine neuerliche

Bankenkrise wäre wahrscheinlich, die diesmal - im Gegensatz zur

Lehman-Krise - kaum durch staatliche Notkredite und Beteiligungen

eingedämmt werden könnte.

Deutschland wäre als Exportland von dieser Entwicklung besonders

stark betroffen. So würden die D-Mark oder auch ein Kern-Euro kräftig

aufwerten und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter wäre

beeinträchtigt. Zudem dürfte die Nachfrage aus dem Ausland auf ein

niedrigeres Niveau zurückfallen, zumal in den Krisenländern

Wirtschaftseinbrüche wahrscheinlich sind und diese nach einer

Währungsumstellung nur eingeschränkt über Devisen verfügen. Eine

tiefe und lange andauernde Rezession, die nicht auf Europa beschränkt

bliebe, wäre die Folge.

Nur der Fiskalpakt führt zurück nach Maastricht

Angesichts der dargestellten gravierenden ökonomischen

Konsequenzen ist der Erhalt der Währungsunion zweifellos die bessere

Alternative - auch wenn die Konsolidierung der Staatshaushalte das

Wachstum in Europa absehbar verlangsamt und auch längere rezessive

Phasen zu erwarten sind.

Im Szenario einer Rückkehr nach Maastricht halten die Euro-Staaten

die vertraglich vereinbarten Defizitquoten wieder ein. Die

Finanzmärkte gewinnen das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit aller

Mitgliedstaaten zurück und der Euro bleibt stabil. Die Rückführung

der Staatdefizite setzt allerdings einen harten Konsolidierungskurs

voraus. Mit der Vereinbarung des Fiskalpakts ist ein erster wichtiger

Schritt in diese Richtung getan. Der Pakt bekräftigt die

Maastricht-Regeln und umfasst Ansätze für verschärfte

Verschuldungsregeln und Sanktionsmechanismen. Nun muss der Fiskalpakt

allerdings noch in allen Unterzeichnerstaaten in nationales Recht

überführt werden.

Denkbar ist zudem, dass ein Erfolg des Fiskalpakts den Anstoß für

eine weitergehende Integration der Wirtschafts- und Finanzpolitik

gibt. Dieses Szenario ist nicht auszuschließen, dürfte aber

angesichts der erheblichen gesellschaftlichen, politischen und

ökonomischen Unterschiede selbst zwischen benachbarten europäischen

Staaten in weiter Ferne liegen.

Eurobonds allein können Zerfall nicht stoppen

Um den Euro-Krisenstaaten die Refinanzierung zu erleichtern, wird

auch die Ausgabe von Eurobonds diskutiert. Diese dürfte ohne eine

europaweit abgestimmte Konsolidierungspolitik, so das Fazit der

Studie von PwC und HWWI, die Lage allenfalls kurzfristig

stabilisieren. Denn die Vergemeinschaftung der Schulden würde ein

doppeltes Moral-Hazard-Problem schaffen: Staaten könnten sich

zulasten anderer Mitgliedsländer übermäßig verschulden, während die

Banken im Vertrauen auf die Absicherung bereitwillig Staatskredite in

fast unbeschränkter Höhe geben würden. Im Endeffekt dürften die

Staatsdefizite sogar schneller steigen als bisher, bis die Schulden

ein Niveau erreichen, auf dem sie nicht mehr bedient werden können.

In diesem Stadium wäre ein Zerfall der Währungsunion wohl

unausweichlich.

Handlungsoptionen für Unternehmen

Doch wie sollen sich Unternehmer in Deutschland angesichts dieser

ungewissen Entwicklungen positionieren? Im - aus heutiger Sicht -

eher wahrscheinlichen Fall eines Erhalts der Währungsunion müssen

sich Unternehmen auf eine längere Stagnation der europäischen

Wirtschaft einstellen. Wachstum dürfte vor allem außerhalb der

Eurozone zu realisieren sein.

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, empfiehlt

die Studie deutschen Unternehmen eine verstärkte Beschaffung bzw.

Produktion in den Euro-Krisenstaaten zu prüfen. Dort dürfte das

Lohnniveau auf absehbare Zeit nur wenig steigen. Auch Beteiligungen

und Übernahmen in den Krisenländern sind eine Option. Gleichzeitig

sollten sich Unternehmen mittelfristig auf erschwerte

Finanzierungsbedingungen vorbereiten. Banken werden wegen der

insgesamt hohen wirtschaftlichen Risiken strengere

Kreditvergabestandards anlegen.

Auf einen Zerfall der Währungsunion können sich Unternehmen

hingegen kaum vorbereiten. Die Studie empfiehlt eine Überprüfung

sämtlicher Forderungen und Vertragsbeziehungen in den Ländern, die

möglicherweise aus der Eurozone ausscheiden könnten. Auf der

Beschaffungsseite besteht hingegen zunächst kein Handlungsbedarf.

Eine Produktionsverlagerung in mögliche Austrittsländer wäre zum

gegenwärtigen Zeitpunkt spekulativ, während es für eine

Rückverlagerung aus den Krisenstaaten in 'sichere' Euroländer keinen

Anlass gibt.

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers

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Das HWWI ist eine unabhängige Forschungseinrichtung, die Grundlagen-

und angewandte Forschung nutzt, um wissenschaftlich fundierte und

praxisnahe Beratungsdienstleistungen zu erbringen. Darüber hinaus

engagiert sich das Institut in der wirtschaftswissenschaftlichen

Lehre sowie in der weiterführenden Qualifizierung des

wissenschaftlichen Nachwuchses. Gesellschafter des 2005 gegründeten

HWWI sind die Handelskammer Hamburg und die Universität Hamburg.

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