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Veröffentlicht am 25.03.2013, 20:33
Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Zypern:

Bielefeld (ots) - Brüsseler Nächte sind lang. Die Rettung der

Banken, die Suche nach Auswegen aus der Finanz- und Schuldenkrise -

das alles ist zuletzt zur politischen Normalität geworden. Das gilt

nicht für die Nacht auf Montag: Das harte Ringen der EU mit Zypern um

ein milliardenschweres Rettungspaket »in letzter Minute« dürfte in

die Geschichtsbücher eingehen. Nicht nur, weil die Gemeinschaft

erstmals kurz davor stand, eines ihrer Mitglieder zu verlieren.

Bemerkenswert ist vor allem, dass erstmals in der Euro-Schuldenkrise

eine Bank geschlossen wird. Europas führende Politiker machen endlich

ernst. Schluss mit Milliardengarantien für marode Banken ohne

Gegenleistung. Das soll Signalwirkung auf alle EU-Länder haben. In

Spanien, Griechenland und Irland hat es die Gemeinschaft bisher nicht

gewagt, angeschlagene Institute pleite gehen zu lassen. Stattdessen

nahm Brüssel eine immer weiter wachsende Staatsverschuldung in Kauf.

Wahrlich kein Königsweg. Vielleicht war Zypern klein genug, um die

EU-Länderchefs und Finanzminister zu einer Wende ihrer bisherigen

Politik zu bewegen. Das Risiko, dass von dem Mini-Staat ein

Flächenbrand ausgeht, wurde als gering erachtet. Die Laiki-Bank gilt

als nicht systemrelevant. So hart es insbesondere für die meisten

Bürger des Inselstaates klingt: Das Exempel Zypern war notwendig -

für die Zukunft des Euro. Zyperns überdimensioniertes Bankensystem

konnte die Gemeinschaft nicht länger dulden. Es künstlich am Leben zu

halten, wäre zum Fass ohne Boden geworden. Gut am Rettungspaket ist,

dass das Geld der Kleinsparer verschont bleibt. Bluten müssen die

Reichen. Man muss kein Mitleid haben, wenn es die russischen

Oligarchen trifft, sofern sie ihr Geld nicht bereits in Sicherheit

gebracht haben. Problematischer dürfte sich die Zwangsabgabe auf den

zyprischen Mittelstand auswirken. Wenn Unternehmer das Vertrauen

verlieren, wenn sie nicht mehr investieren, sind Arbeitsplätze

gefährdet - womöglich tausende. Die Wirtschaft wird einknicken. Zudem

erhöht sich durch den Zehn-Milliarden-Kredit der EU die

Staatsverschuldung. Anleger werden - sofern es möglich ist - ihr Geld

abziehen. Fazit: Es wird schwer für Zypern. Das Hilfspaket hat die

Pleite des Landes verhindert, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt das Verhalten der

Parlamentarier in Nikosia. Dass die Abgeordneten bei der eigenen

Bevölkerung den fälschlichen Eindruck erweckt hatten, die EU habe

Zypern genötigt, auch Kleinsparer zur Kasse zu bitten, ist eine

Frechheit. So sollte Stimmung gegen Brüssel gemacht werden. Der erst

vor einem Monat gewählte Präsident Nikos Anastasiades ist mit der

Situation überfordert. Er hat sich verzockt, als er Russland und die

EU gegeneinander ausspielen wollte. Am Ende wollte auch Moskau nicht

helfen. Nun aber gehört Zypern weiter zur Währungsunion. Und das ist

gut so.

Originaltext: Westfalen-Blatt

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Pressekontakt:

Westfalen-Blatt

Nachrichtenleiter

Andreas Kolesch

Telefon: 0521 - 585261

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