BRUNSBÜTTEL (dpa-AFX) - Die mutmaßlichen Sabotageschäden an der neuen Erdgaspipeline in Schleswig-Holstein sind nach Angaben des Betreibers Gasunie weitgehend behoben. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage. Ende November 2023 seien bei einer Druckprobe der im Bau befindlichen Pipeline im Raum Pinneberg mehrere Undichtigkeiten festgestellt worden, die auf einen Fremdeingriff zurückzuführen seien, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die etwa 55 Kilometer lange Leitung verbindet das Terminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) mit dem bestehenden bundesweiten Gasnetz.
Zunächst hatten die Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags berichtet, dass Unbekannte kleine Löcher in die Röhre gebohrt haben sollen. Der "Spiegel" berichtete am Dienstag von mindestens acht Löchern und einem geschätzten Schaden von mindestens 1,6 Millionen Euro. Die Bundesanwaltschaft äußerte sich nicht zu dem laufenden Verfahren.
Gasunie hatte nach eigenen Angaben unmittelbar nach dem Entdecken der Undichtigkeiten die Polizei informiert. "Die zuständigen Behörden ermitteln in alle Richtungen", teilte ein Sprecher mit. Inzwischen seien alle Fehlstellen an der rund 55 Kilometer langen Leitung lokalisiert und ein Großteil bereits repariert worden. Die letzten Reparaturen sollen in den kommenden Tagen vorgenommen werden, sofern das Wetter es erlaube.
Der Generalunternehmer werde seine Arbeiten nach der geplanten Unterbrechung zum Jahreswechsel wieder aufnehmen, um die restlichen etwa 300 Meter Rohrlänge zu verlegen. Wenn die Leitung fertiggestellt sei, werde sie einer zusätzlichen Überprüfung unterzogen. "Wir planen, die Leitung im Februar in Betrieb nehmen zu können", teilte das Unternehmen mit. Die Einspeisung der aktuell maximal möglichen LNG-Mengen aus dem schwimmenden Terminal in Brunsbüttel sei weiterhin über eine rund drei Kilometer lange Gasleitung zwischen LNG-Terminal und dem regionalen Gasverteilnetz in Schleswig-Holstein gesichert.