Investing.com - Es sei noch "ein langer Weg zu einer normalen" Geldpolitik in den USA, meinte der Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag in einer Anhörung vor dem US-Senat und relativierte damit die aggressiven Kommentare einiger Fed-Mitglieder in den Tagen zuvor.
Anlässlich seiner Anhörung vor dem US-Senat zu seiner Re-Nominierung als Fed-Chef räumte Powell ein, dass es "wirklich an der Zeit" sei, von der "sehr akkommodierenden" Geldpolitik abzurücken.
Eine Straffung der Geldpolitik "sollte keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben", so Powell weiter.
Powell meinte, die Fed erwäge eine Erhöhung des Leitzinses nach März. Danach solle dann auch die Bilanz der Fed verkleinert werden.
Sofern die Inflation länger als erwartet auf hohem Niveau verharre, werde die US-Notenbank die Leitzinsen häufiger und schneller als geplant anheben, so Fed-Chef Jerome Powell.
Das Fed-Watch-Tool des Börsenbetreibers CME taxiert die Wahrscheinlichkeit auf knapp 80 Prozent, dass die Federal Reserve bereits im März damit beginnt, die Leitzinsen anzuheben. Goldman Sachs erwartet angesichts der hohen Inflation nun vier Zinserhöhungen in diesem Jahr. "Wir gehen von Zinsanhebungen im März, Juni und September aus und haben nun eine Erhöhung im Dezember hinzugefügt", schrieb Jan Hatzius von Goldman in einer Notiz.