HAMBURG (dpa-AFX) - "Der Spiegel" zu deutschem Investitionsprogramm:
Seit Jahren verfolgen Merkel und Schäuble das Ziel, einen ausgeglichenen Bundesetat vorzulegen. Das war eine vernünftige Richtschnur, solange die deutsche Wirtschaft blühte und die Krise in der Eurozone ausgestanden zu sein schien. Doch das hat sich geändert. Deutschland wird wahrscheinlich schon bald das zweite Quartal in Folge erleben, in dem die Wirtschaftsleistung schrumpft. In Frankreich und Italien herrscht Agonie, und in der Währungsgemeinschaft liegt die Inflationsrate inzwischen bei 0,3 Prozent - nur noch einen Hauch entfernt von jenem ungesunden Zustand sinkender Preise, den Ökonomen Deflation nennen. "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa", hat Angela Merkel gesagt. Dieser Satz gilt auch für ihre Haushaltspolitik. Ein Investitionsprogramm für Deutschland wäre ein Akt europäischer Solidarität.b