DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Vodafone (LON:VOD) / Missachtung Kunden:
Ein bitterer wie unnötiger Abstieg - denn Vodafone hatte sich einst eine derart solide Coolness erarbeitet, dass die Konkurrenz aus ehemaligen Staatskonzernen (Deutsche Telekom (ETR:DTEGn), Telefónica (ETR:O2Dn)) sie mitunter für uneinholbar hielt. Mittlerweile ist die Substanz so ausgezehrt, dass ein Umsteuern schwerfällt. Ein ehrlicher und nachhaltiger Neustart, wie ihn der deutsche CEO Philippe Rogge in Vodafones wichtigstem Markt wagen will, ist nur möglich, wenn die Fehler der Vergangenheit ehrlich benannt und eingestanden werden. Doch Rogges Vorgesetzte in London bleiben dem Konzern diese Klarheit bislang schuldig. (.) Rogge ist zwar klar, was er machen müsste. In Gesprächen benennt kaum ein Telekommanager so ehrlich und radikal die Missachtung der Kunden, die seine Branche zu lange prägte. Einstweilen agiert er jedoch nicht entschieden genug. Dabei ist es am Ende unerheblich, ob die Führung in London dafür die Verantwortung trägt. Mitarbeiter und Kunden werden nicht länger warten.