LUDWIGSBURG (dpa-AFX) - Die "Ludwigsburger Kreiszeitung" zum Tarifeinheitsgesetz:
"Im günstigsten Fall kann das geplante Gesetz ein Appell an die gewerkschaftliche Vernunft sein, sich auf Tarifgemeinschaften zu verständigen, wie sie beispielsweise im öffentlichen Dienst gängige Praxis sind. Geschieht das nicht, siehe Bahnkonflikt, droht das geplante Gesetz die Situation aber noch zu verschärfen. Denn kleinere Gewerkschaften dürften alles daran setzen, mit markigen Forderungen ihre Mitgliedschaft zu erweitern. Damit wäre das glatte Gegenteil erreicht. Es spricht also einiges dafür, dass die Regierung auf dem Holzweg ist. Doch ist sie deshalb machtlos? Nein. Anstatt das Streikrecht durch versteckte Tricks aushebeln zu wollen, sollte sich Schwarz-Rot auf andere Möglichkeiten konzentrieren, schädliche Streiks abzumildern. Arbeitskämpfe, gerade in gesellschaftlichen Schlüsselsektoren, bedürfen zumindest einer längeren Ankündigung. Das kann man gesetzlich vorschreiben.