MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zum Ringen um den EU-Kommissionspräsidenten:
"Die Chuzpe der Kanzlerin, die sich offenbar die Bedenken aus Großbritannien und den Niederlanden zu eigen macht, hinterlässt den politischen Beobachter fassungslos. Schon klar: Institutionell darf der Rat einen eigenen Kandidaten aus dem Hut zaubern. Doch wer drei Tage nach dieser Wahl alle Debatten des Wahlkampfes ignoriert, hat offenbar nicht mal das zentrale Ergebnis dieses Urnengangs verstanden: In ganz Europa legten die populistischen Skeptiker zu. Darunter sind zwar viele rechte Wirrköpfe, aber noch mehr normale Bürger, denen das europäische Bündnis zu intransparent, zu unkontrollierbar geworden ist. Sie fühlen sich in ihrer diffusen Skepsis von den Politikern nicht verstanden. Das Handeln der Staatschefs bestätigt das nachträglich."/ra/DP/he